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Sport

Türkei: Welt- und Europameister vorerst ausgemustert

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Der fünfmalige Europameister im Ringen, Rıza Kayaalp, ist für den Wehrdienst in der Türkei als untauglich eingestuft worden. Der Ringer akzeptiert diese Einschätzung nicht und gibt sich entschlossen. Grund ist ein besonderes Versprechen.

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Der Nendinger Ringer und Europameister, Rıza Kayaalp, wurde, als er seinen Wehrdienstantritt in der Türkei verlängern wollte, als untauglich eingestuft. Kayaalp, der für den deutschen Verein ASV Nendingen in der Bundesliga ringt, ist in der Schwergewichtsklasse im griechisch-römischen Stil einmaliger Welt- und fünfmaliger Europameister.

Er sei lediglich zum Zwecke des Aufschubs des Wehrdienstantrittes in die Türkei gekommen. Dass am Ende seine Ausmusterung stehen würde, habe ihn überrascht. „Weil ich studiert habe, konnte ich meinen Antritt zum Wehrdienst noch um zwei Jahre noch verlängern“, erklärte Kayaalp. „Ich wusste zwar, dass ich nach dem Body-Mass-Index (BMI) eventuell als untauglich eingestuft werden könnte. Aber ich hätte nie gedacht, vor allem in Anbetracht meines Körperbaus, dass ich auch tatsächlich als untauglich eingestuft werde“, so Kayaalp. Für den Wehrdienst in der Türkei ist das Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht wichtig. Dabei ist es irrelevant, ob der Kandidat in gutem physischem Zustand ist. Über Tauglichkeit oder Untauglichkeit wird auch anhand der Maße des BMI entschieden.

„Ich akzeptiere die Untauglichkeitsbescheinigung nicht“

Kayaalp habe seinem Großvater versprochen, dass er sein Land auch mit der Waffe in der Hand verteidigen würde. Seine Urgroßväter seien in Mersin und in Çanakkale gefallen. Dies habe sein Großvater ihm immer erzählt. „Ich fragte meinen Großvater, warum ich den Wehrdienst machen soll. Aber er bestand darauf. Ich soll meinen Wehrdienst antreten und ich musste ihm das versprechen“, so Kayaalp.

Er habe nicht verstehen können, warum ihm dieser nun verweigert würde. Physisch sei er in der Lage, 20 Kilometer am Stück in einem normalen Tempo laufend zu überwinden. Vorerst kann er den Wehrdienst in der Türkei nun nicht antreten. Für die Zukunft wisse er nicht, ob sich an dieser Einschätzung etwas ändern würde, aber das würde sich ja auch zeigen. „Ich möchte meinen Militärdienst absolvieren“, zeigt sich Kayaalp entschlossen. „Das habe ich meinem Großvater versprochen. Egal, ob ich irgendwo nur Wache schiebe oder andere Tätigkeiten vollbringen muss: Ich möchte die Waffe in meine Hand nehmen und den Dienst antreten, egal was ist. Ich akzeptiere die Untauglichkeitsbescheinigung nicht“, so Kayaalp.