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Panorama

Waldbrände: Grüne fordern deutsche Unterstützung auch für die Türkei

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Der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour hat wegen der Waldbrände Unterstützung aus Deutschland auch für die Türkei gefordert.

„Die Türkei braucht dringend jede denkbare Hilfe im Kampf gegen die Flammen“, sagte Nouripour am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. „Dieser Hilfe dürfen politische Verwerfungen nicht im Wege stehen. Bei Naturkatastrophen darf es keine Hilfe nur für EU-Staaten geben. Ob Griechenland, Italien oder die Türkei: Alle betroffenen Staaten brauchen dringend unsere Solidarität.“

Das Bundesinnenministerium hatte am Samstag angekündigt, dass sich Feuerwehrkräfte aus Nordrhein-Westfalen und Hessen sowie das Technische Hilfswerk (THW) darauf vorbereiten, sich zügig mit Einsatzfahrzeugen nach Griechenland zu begeben. Sie sollen dort die Waldbrandbekämpfung unterstützen. In Griechenland stehen große Teile der Insel Euböa und der Halbinsel Peloponnes in Flammen. In der Türkei waren zuletzt sechs Brände weiterhin außer Kontrolle. Nun will das THW auch dorthin Einsatzkräfte entsenden.

Etliche Freiwillige unterstützen Einsatzkräfte 

Neben den Einsatzkräften der Rettungsdienste engagieren sich in der Türkei etliche Freiwillige, um die Feuer an der Mittelmeerküste des Landes einzudämmen. „Über uns sind mindestens 2000 Freiwillige in den betroffenen Gebieten“, sagte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde Afad der Deutschen Presse-Agentur. Unzählige andere, die auf eigene Faust in die Brandgebiete reisen, kämen hinzu.

Die finden sich auch in Muğla in der Westtürkei. In den Bergen der Gemeinde Köyceğiz brennt es seit Tagen. Drei Dörfer mussten erst in der Nacht auf Samstag evakuiert werden. Deniz Demirbaş aus Yalova in der Nähe von Istanbul ist seit vier Tagen im Wald unterwegs. Über dem Wald schwebt ein Schleier von Qualm, an vielen stellen kokelt es im Unterholz, einen Kilometer weiter entfernt steigt dichter Rauch auf, Löschhubschrauber entleeren fast im Minutentakt ihre Tanks darüber.

Mit Herzblut dabei

Ausgestattet mit einer Wasserspritze befeuchten Demirbaş und viele weitere alles im Wald, was qualmt – aber nicht brennt. Von Feuern müssen sich Freiwillige fernhalten, so die Anweisung der Feuerwehr. Andere schneiden mit Kettensägen trockene Äste ab, um die Ausbreitung der Feuers im Falle eines Brandes zu verlangsamen. „Es ist doch unser Wald. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich jetzt zu Hause säße und nichts tun würde“, sagt Demirbaş. Geht ihm und seiner Gruppe das Wasser aus, versuchen sie die qualmende Stellen mit bloßen Händen zu löschen.

08.08.2021, Türkei, Muğla: Ein Waldbrand in der Provinz Mugla. Die Türkei kämpft den zwölften Tag in Folge gegen die schwersten Waldbrände seit mehr als zehn Jahren. Mindestens sechs Brände waren nach offiziellen Angaben noch nicht unter Kontrolle. Foto: -/XinHua/dpa

Landesweit sollen Experten zufolge bisher weit über 100.000 Hektar Land gebrannt haben. Seit Beginn der Brände vorletzte Woche wird immer wieder Kritik am Krisenmanagement der Regierung laut. Zu Beginn der Brände standen etwa kaum einsatzfähige Löschflugzeuge zur Verfügung. Mit Hilfe aus dem Ausland sind mittlerweile 20 Flieger und mehr als 50 Hubschrauber gegen das Feuer im Einsatz.

Essenspende für Freiwillige

Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen (NGOs) unterstützen Helfende und Bewohner dieser Tage. An den Rändern der Straßen, die in die Berge führen, bauen sie Stände mit Essen und Getränken auf.

Die Brände in der Türkei sind vor mehr als zehn Tagen ausgebrochen. Neben Muğla war auch Antalya besonders stark von den Feuern betroffen. Die Behörden haben aber mittlerweile Entwarnung für die Region gegeben, alle Brände in Antalya seien unter Kontrolle.

dpa/dtj

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