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Politik

Kampfhubschrauber-Abschuss: „Folgen für Aserbaidschan werden sehr schmerzhaft“

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Um den Zankapfel Berg-Karabach im Südkaukasus gibt es neuen Ärger. Aserbaidschans Militär schießt einen Kampfhubschrauber ab, alle Insassen sterben. Kocht der alte Konflikt mit Armenien wieder hoch? (Foto: dha)

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Über dem Konfliktgebiet Berg-Karabach im südlichen Kaukasus hat die aserbaidschanische Armee einen Kampfhubschrauber abgeschossen. Die Behörden der selbst ernannten und nicht anerkannten Republik Berg-Karabach bestätigten am Mittwoch, es handle sich um eine ihrer Maschinen vom Typ Mi-24. Drei Menschen seien ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des armenischen Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur dpa.

Armenien, das sich als Schutzmacht des von Aserbaidschan abtrünnigen Gebiets versteht, sprach von einer „Provokation“. „Die Folgen für Aserbaidschan werden sehr schmerzhaft sein“, teilte das Ministerium mit. Der Vorfall könne den eingefrorenen Konflikt um Berg-Karabach ausweiten, warnte der Generalsekretär der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Lamberto Zannier.

Der „Präsident“ Berg-Karabachs, David Babajan, warf dem aserbaidschanischen Militär vor, die Absturzstelle weiterhin zu beschießen. Deswegen könnten sie das Wrack des Hubschraubers nicht erreichen. „An Bord befanden sich keine Waffen und es ging keine Gefahr von der Maschine aus“, sagte Babajan nach Angaben der Agentur Interfax.

Die Behörden in Aserbaidschans Hauptstadt Baku erklärten, der Hubschrauber habe Luftraumbestimmungen verletzt, einen Angriffskurs auf Armee-Stellungen geflogen und sei abgeschossen worden. Zuvor habe es drei Tage lang provokante Übungsflüge gegeben. Das Verteidigungsministerium kündigte die Verleihung eines Ordens an den Soldaten an, der die Maschine abgeschossen hat.

Die Region Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, ist aber seit einem Krieg Anfang der 1990er Jahre fast ausschließlich von Karabach-Armeniern bewohnt. Die Konfliktparteien werfen sich immer wieder vor, einen 1994 vereinbarten Waffenstillstand zu brechen. (dpa/dtj)