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Panorama

Türke weist Schaden von 55 Millionen US-Dollar durch Computerbetrug zurück

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Ercan Fındıkoğlu wurde von Deutschland an die USA ausgeliefert. Er soll der Drahtzieher eines gewaltigen Cyberbankraubs mit 55 Millionen Dollar Beute sein. (Foto: dpa)

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Ein aus Deutschland in die Vereinigten Staaten ausgelieferter Türke hat in New York jede Schuld an einer Serie unbefugter Abhebungen von sich gewiesen, die Geldautomaten in insgesamt 24 Ländern betrafen und einen Gesamtschaden in Millionenhöhe nach sich zogen. Der 33 Jahre alte Ercan Fındıkoğlu wurde am Mittwoch in Brooklyn einem Richter vorgeführt, nachdem er zuvor aus Frankfurt nach New York geflogen worden war. Sollte es dem Gericht gelingen, ihm eine Schuld im Sinne der Anklage nachweisen, droht ihm in den USA eine lange Haftstrafe.

Vor zwei Jahren hatte eine Bande den Ermittlern zufolge Dutzende Geldautomaten in 24 Ländern ausgeräumt. Die Handlanger der Organisatoren schleppten das Bargeld in Plastiktüten und Jutebeuteln weg. Insgesamt soll der Schaden den US-Behörden zufolge bei 55 Millionen Dollar (49 Millionen Euro) liegen.

Fındıkoğlu und seine teilweise noch nicht ermittelten Hintermänner hatten eine Sicherheitslücke in der Software der Bankautomaten entdeckt. Mit gefälschten Kreditkarten hoben sie immer und immer wieder Geld ab, das sie dann bei den Organisatoren des Coups ablieferten. 36 000 Mal taten sie das, allein in Deutschland wurden auf diese Weise 1,8 Millionen Euro aus Automaten in neun Städten gezogen. „Es war einer der am besten vorbereiteten und organisierten Bankraube aller Zeiten“, hatte ein Staatsanwalt damals gesagt – obwohl es streng genommen ein Computerbetrug und kein Raub war.

Anfang 2014 war der Türke in einem Frankfurter Luxushotel verhaftet worden. Anschließend vollzog sich ein juristisches Hickhack um die Auslieferung: Die USA wollten ihm im eigenen Land den Prozess machen, die Türkei wollte ihn und auch in Deutschland hatte er sich strafbar gemacht. Letztlich wurde er an die USA ausgeliefert. (dtj/dpa)