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Gesellschaft

Türkei: Mörder von Özgecan im Gefängnis ermordet – Heimatdorf verweigert Bestattung

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Die Studentin Özgecan Aslan wurde im Februar 2015 grausam ermordet. Nun ist ihr Mörder am Montag im Gefängnis angeschossen worden und starb an den Folgen. Sein Heimatdorf verweigert die Beisetzung.

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Nach dem Mord an einer Studentin in der Türkei ist der verurteilte Täter im Gefängnis getötet worden. Mithäftlinge im südtürkischen Adana schossen am Montag auf den 26-Jährigen und seinen wegen Beihilfe verurteilten Vater. Der zunächst schwer verletzte Suphi A. erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Sein Vater wird behandelt.

Der Mord an der 20 Jahre alten Studentin Özgecan Aslan in Mersin im Februar 2015 hatte in der Türkei großes Entsetzen ausgelöst. Der 26-Jährige hatte die Tat nach seiner Festnahme gestanden und dabei über Details gesprochen. Im Dezember wurden der Hauptangeklagte, sein Vater und ein Freund zu lebenslanger Haft ohne Hoffnung auf Strafminderung verurteilt.

Nach eigener Aussage hatte der Mörder der Frau nach einer versuchten Vergewaltigung noch bei lebendigem Leibe beide Hände abgeschnitten, um eine Aufklärung der Tat zu erschweren. Mit Hilfe seines Vaters und des Freundes verbrannte er die Leiche und versteckte die Überreste. Die Studentin war in den Minibus des Mörders gestiegen, um nach Hause zu fahren.

Onkel von Özgecan: „Er hätte noch leben sollen“

Die Eltern von Özgecan wollten sich zu dem Fall nicht weiter äußern. Wie türkische Medien berichten, sagte die Mutter, dass „nichts den Tod ihrer rückgängig machen“ könne.

Özgecans Onkel hingegen vertrat die Auffassung, dass es „ein zu einfacher Tod“ gewesen sei. „Er hätte noch leben sollen“, so der nahe Verwandte in einem Fernsehinterview.

Die Mutter des getöteten Mörders brach nach eigenen Angaben in Tränen aus, als sie vom Tod ihres Sohnes erfuhr: „Mein Sohn ist jetzt tot. Was wollt ihr noch. Soll ich seine Leiche in den Müll werfen?“ Nach der Autopsie war der Leichnam von Adana nach Mersin in die Heimat der Familie überführt worden, konnte jedoch nicht beerdigt werden, weil der Dorfvorsteher Rıfat Öcalan dies verweigerte. Auf die Frage, warum er sich gegen die Bestattung stelle, sagte er: „Ich habe das Friedhofstor. Das war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wie kann man bei lebendigem Leibe jemandem die Hände abschneiden?“