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Wirtschaft

Türkei will einheimische Automarke etablieren

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„Wir wurden missverstanden. Unser Ziel ist es nicht, ein einheimisches Kraftfahrzeug herzustellen, sondern eine einheimische Automarke zu etablieren.“ Das sagte Faruk Özlü, türkischer Minister für Wissenschaft, Industrie und Technologie vor Vertretern der Presse in der Hauptstadt Ankara.

In der Pressekonferenz der parlamentarischen Budgetkommission zur Bekanntgabe des türkischen Haushaltsplanes für das Jahr 2017 stellte Özlü auf Nachfrage der Journalisten klar, dass ohnehin mehrere ausländische Firmen auf türkischem Boden neue Kraftfahrzeugmodelle entwickeln würden und die Türkei sich auf dem Feld des sogenannten Freemiums bewegen wolle.

Das Freemium ist ein Geschäftsmodell, bei dem das Basisprodukt gratis angeboten wird, während das Vollprodukt und Erweiterungen kostenpflichtig sind.

Vorerst wolle man auf diese Weise Elektroautos für die gewerbliche Personenbeförderung wie beispielsweise Taxis auf den Markt bringen, erklärte Özlü.

Für die Verwirklichung des Projektes werde das Ministerium für Wissenschaft, Industrie und Technologie den kleinen und mittleren Unternehmen in der Produktion Kreditangebote von umgerechnet rund 300 Millionen Euro zur Verfügung stellen, deren Zinsen das Ministerium als Förderung übernehmen werde.

Seit 1960 gibt es in der Türkei Bestrebungen für eine türkische Automobilproduktion. 1961 beauftragte Präsident Cemal Gürsel 24 Ingenieure für die Entwicklung und Produktion eines türkischen Autos. Das Kraftfahrzeug sollte am Tag der Republik am 29. Oktober 1961 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Auch der spätere türkische Premierminister Necmettin Erbakan befand sich unter den Ingenieuren.

Das Modell wurde „Devrim“ genannt – das türkische Wort für „Revolution“.

Allerdings blieb das Auto während der Präsentation nach rund 100 Metern mit leerem Tank stehen und das Projekt wurde aufgrund der enormen medialen Kritik für beendet erklärt.