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Wirtschaft

Umweltverträglichkeitsprüfung ermöglicht grünes Licht für Akkuyu

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Das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung (ÇED) für das geplante AKW in Akkuyu lässt dessen baldige Realisierung als wahrscheinlich erscheinen. Gleichzeitig wird sich die türkische Renaissance Holding an Joint Ventures beteiligen. (Foto: Cihan)

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Akkuyu-AKW-Russland-Türkei
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Fast ideal zum Besuch des russischen Präsidenten Vladimir Putin getimt,  hat das Ministerium für Umwelt und Stadtplanung das Ergebnis einer Umweltverträglichkeitsprüfung (ÇED) präsentiert, die grünes Licht für den Bau des ersten Atomkraftwerkes der Türkei geben soll. Dies berichteten Medien am Montag.

Der Endbericht umfasst 3000 Seiten über Details bezüglich des geplanten Atomkraftwerkes Akkuyu, dessen Reaktorblock im Jahr 2016 in der Mittelmeerprovinz Mersin in die erste Bauphase treten soll. Das Kraftwerk, das etwa 20 Mrd. US-Dollar kosten soll, wird vom staatlichen russischen Energieversorger Rosatom betrieben werden. Dieser hatte im Jahre 2011 den im Jahre 2010 ausgehandelten Vertrag mit dem türkischen Energieministerium unterfertigt, in dem die Eckpunkte für das Bauvorhaben ausgehandelt worden waren. Rosatom-Offiziellen zufolge soll der Meiler 100 Jahre lang in Betrieb bleiben können.

Russlands Rosatom soll in Akkuyu schon seit Längerem bauen

Das Kraftwerk Akkuyu ist das erste von insgesamt drei Atomkraftwerken, die in der Türkei errichtet werden sollen, um der Exportabhängigkeit des Landes durch vermehrte Erzeugung im eigenen Land gegensteuern zu können. Im Energiebereich ist die Türkei stark von ausländischen Stromlieferungen abhängig, vor allem aus Russland, dem Iran und Aserbaidschan.

Das Atomprojekt ist nicht ganz unumstritten im Land. Vor allem einige NGOs aus dem Bereich der Ökologiebewegung wie Greenpeace haben eine Reihe von Protestaktionen gegen das Vorhaben durchgeführt und behauptet, das Projekt würde schwere Beeinträchtigungen der Umwelt nach sich ziehen.

Greenpeace behauptete bereits vor einigen Monaten, dass die Baumaßnahmen für das Kraftwerk bereits begonnen hätten, obwohl die ÇED noch nicht abgeschlossen gewesen wären. Dazu hat die Organisation Bilder und Videos vom geplanten Standort gezeigt, die dies belegen sollten. Die Videos und Bilder zeigten verschiedene Baumaschinen und eine Detonation von Sprengstoff in der Nähe der Mittelmeerküste. Rosatom betonte, man errichte einen Steinbruch, für den man über eine Genehmigung verfüge. Greenpeace hingegen hielt dies für eine List.

RDIF und Renaissance investieren in Gesundheitszentren und Shopping Malls

Die türkische Renaissance Holding und der staatliche russische Beteiligungsfonds haben sich darüber hinaus darauf geeinigt, gemeinsam 400 Mio. US-Dollar in Russland zu investieren, vor allem in Sektoren wie Gesundheit und gewerbliche Immobilien.

„Wir beabsichtigen, Projekte durchzuführen wie die Errichtung von Gesundheitszentren, die Verwirklichung von Transport- und Gewerbeimmobilien-Projekten inklusive der Entwicklung neuer Einkaufszentren“, erklärte Kyrill Dmitriev, der Vorstandschef des Russian Direct Investment Fund (RDIF), gegenüber Reuters. Das Joint Venture soll im Verhältnis von 50:50 zwischen den beiden Partnern aufgeteilt sein. RDIF, eine Vermögensmasse, die der staatseigenen Vnesheconombank zugeordnet ist, möchte seine Pläne auf dem Wege einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft umsetzen, hieß es am Montag.

Die russische Wirtschaft litt in den letzten Monaten unter dem drastischen Ölpreisverfall. Die Ölexporte machen etwa zwei Drittel der Ausfuhren aus der Russischen Föderation aus, zusätzlich werden der Energie-, der Banken- und der Verteidigungssektor von Wirtschaftssanktionen getroffen.

Russland ist der größte Energieversorger der Türkei, und Ankara ist Moskaus zweitgrößter Handelspartner hinter Deutschland. Nachdem Russland die Sanktionspolitik der USA und der EU mit Gegensanktionen beantwortete, profitierten türkische Unternehmen von einem drastischen Anstieg der Aufträge aus der Russischen Föderation. Dmitriev verwaltet den 10 Mrd. US-Dollar schweren RDIF, der 2010 gegründet worden war, um gemeinsam mit ausländischen Partnern Investitionen im unsicheren Geschäftsumfeld zu platzieren, das in der Russischen Föderation immer noch teilweise herrscht. In diesen Bereichen wittern Kritiker oft Korruption.