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Wirtschaft

Deutschlands duales Bildungssystem inspiriert Europa

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Die OECD sagt Deutschland rosige Zeiten voraus. Vollbeschäftigung in einer Zeit in der Europa in der Rezession versinkt sei vor allem auch auf das duale Ausbildungssystem des Landes zurückzuführen. (Foto: aa)

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Der Konjunkturausblick der OECD prophezeit den Deutschen eine positive Arbeitsmarktentwicklung in den nächsten Jahren. Eine Prophezeiung alleine sagt allerdings noch wenig aus. Schaut man sich in Europa um, dann erscheint die Bundesrepublik im europäischen Haus als die einzig übriggebliebene stabile Säule. Sie machte ihre Hausaufgaben gut und passte den deutschen Arbeitsmarkt rechtzeitig an die Herausforderungen der Globalisierung an. Heute ist Deutschland der Stabilitätsgarant der Europäischen Union. Gerade die großen europäischen Sorgenkinder wie Spanien, Italien und Frankreich, deren Jugend verkümmert, schauen auf die starke Arbeitsintegration der Deutschen.

2014 soll die Arbeitslosigkeit in Deutschland rund 5 Prozent betragen. Zwar galt lange Zeit die 3-Prozent-Marke als Maß für Vollbeschäftigung, da sich aber durch die Globalisierung das Arbeitsverhältnis stark gewandelt hat, verschwimmt die Grenze zunehmend. Vor allem häufige Jobwechsel und kurzzeitige Arbeitslosigkeit weichen die 3-Prozent-Marke auf. Der Deutschland-Experte der OECD, Andreas Wörgötter, bestätigt die Tendenz und sagt: „Ich würde das durchaus als Vollbeschäftigungsniveau bezeichnen.“

Jugendliche bereits in Arbeitsprozess integriert

Ein Erfolgsgeheimnis der deutschen Wirtschaft ist das duale Ausbildungssystem, welches eigentlich nur im deutschsprachigen Raum, also Deutschland, Österreich und der Schweiz, in dieser Form Verbreitung gefunden hat. Deutschland und Österreich gehören zu den beiden europäischen Nationen in Europa mit den niedrigsten Arbeitslosenquoten, vor allem die Jugendarbeitslosigkeit ist gering. Diese beiden Nationen und auch die Schweiz verknüpfen traditionell die praktische Ausbildung in der Arbeit mit der theoretischen. Und das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn in Deutschland die duale Ausbildung abgeschlossen wird, steht der Absolvent häufig in einem Arbeitsverhältnis, in das er bereits zuvor integriert wurde. Die Übernahme ins Unternehmen wird durch die praktische Berufserfahrung des Studenten begünstigt.

Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt in Deutschland und Österreich jeweils 8 Prozent, verglichen mit 56 Prozent in Spanien und 38 Prozent in Italien sind die deutsch-österreichischen Werte beneidenswert.

Deutschlands Nachbarn wollen ihrer Jugend auf die Beine helfen und interessieren sich deshalb für das duale Ausbildungssystem. Eine praktisch orientierte Integration in die schnelllebige Arbeitswelt würde der enttäuschten Jugend Europas mit Sicherheit viel bringen. Die deutsche Wirtschaft hingegen profitiert zunehmend auch selbst vom neuen Exportschlager, der dualen Ausbildung. Deutsches Know-how ist krisensicher, deswegen findet es gerade bei den angeschlagenen europäischen Ländern viel Anklang.