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Politik

Erdogan: „Jerusalem ist nicht allein“

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Foltervorwürfe gegen Israel erhoben und dem Land jeden Anspruch auf Jerusalem als Hauptstadt streitig gemacht. «Das Schicksal Jerusalems kann nicht einem Land überlassen werden, das sich von Blut ernährt und seine Grenzen erweitert, indem es Kinder, Zivilisten und Frauen brutal ermordet», sagte Erdogan am Mittwoch zum Abschluss eines Gipfels der Organisation Islamischer Kooperation (OIC) in Istanbul. An die Adresse von US-Präsident Donald Trump fügte er hinzu: «Hey Trump! Stehst du etwa hinter diesem Israel? Hier gibt es Besatzung, hier gibt es Folter, hier gibt es Terror. Verteidigst du das etwa?»

Erdogan ist amtierender OIC-Vorsitzender. Er hatte den Sondergipfel in Istanbul einberufen, nachdem Trump in der vergangenen Woche Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hatte.

Wie auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sprach Erdogan den USA am Mittwoch jede künftige Vermittlerrolle im Nahen Osten ab. Zuvor hatte der Sondergipfel von mehr als 50 islamischen Staaten als Reaktion auf Trumps Entscheidung Ost-Jerusalem als palästinensische Hauptstadt anerkannt. In der Abschlusserklärung hieß es: «Wir (..) erklären Ost-Jerusalem zur Hauptstadt des Palästinenserstaates und laden alle Länder dazu ein, den Palästinenserstaat und Ost-Jerusalem als seine besetzte Hauptstadt anzuerkennen.»

Erdogan Zitate vom Sondergipfel der OIC

«Die USA kann in Zukunft nicht mehr als Schlichter zwischen Israel und Palästina fungieren. Diese Zeit ist vorüber. Das Jerusalem-Problem ist kein rein islamisches Thema. Dieser Sondergipfel der OIC hat im Hinblick auf schwerwiegende Folgen dieser Provokation der USA historischen Charakter.»

«Wir als OIC Länder und Staatsführer müssen nun konsequent bleiben. Unsere Standpunkt heißt, „Jerusalem ist unsere rote Linie“. Die US-Regierung hat trotz den Protesten, Ermahnungen diese unrechtmäßige, unlogische, unmoralische Äußerung bezüglich Jerusalem getätigt. Wir verteidigen von Anfang an, dass diese Entscheidung dem Recht, der Geschichte zuwider ist und keine Gültigkeit hat. Also hat die Entscheidung von Trump für uns keinen Wert.»

«Jerusalem ist das gemeinsame Erbe der gesamten Menschheit. Das Schicksal Jerusalems kann nicht einem Land überlassen werden, das sich von Blut ernährt und seine Grenzen erweitert, indem es Kinder, Zivilisten und Frauen brutal ermordet.»

«Wir werden von unserem Beschluss ein unabhängiges Palästina nicht abweichen. Wir werden eine Bewegung „Starkes Palästina“ beginnen. Ich rufe die Länder, die Palästina nicht anerkennen dazu auf, Palästina anzuerkennen. Wir beschließen Jerusalem als die Hauptstadt von Palästina. Aus unserer Perspektive ist Jerusalem in Zukunft die Hauptstadt Palästinas und das wird auch so bleiben. Jerusalem ist so heilig, dass sie nicht zu innenpolitischen Zwecken missbraucht werden kann.»

(Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch beim Gipfel der Organisation Islamischer Kooperation (OIC) in Istanbul über Israel.)

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dpa