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Passagiere wollen nach Horror-Flug Sammelklage gegen Etihad einreichen

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Das vergangene Wochenende war für viele Urlauber in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Qual. Mehr als 95 Prozent aller Fluggäste hätten am Wochenende unter Verspätungen gelitten, teilte die Fluggesellschaft Etihad in einer Erklärung am Montag mit. Für Dienstag erwarte man aber wieder regulären Flugverkehr.

Flugzeug musste in Wien zwischenlanden

Der traurige Höhepunkt wurde erreicht, nachdem eine Maschine nach Düsseldorf mit 30 Stunden Verspätung am Zielort landete. Die Maschine nach Düsseldorf hatte in Abu Dhabi 13 Stunden auf ihren Start gewartet. Während des Flugs war am Samstag ein 73-jähriger Passagier verstorben. Deshalb landete die Maschine in Wien zwischen, bevor sie dann am Sonntag nach Düsseldorf weiterflog.

Passagiere berichteten, sie hätten die Wartezeit in Abu Dhabi in ihren Maschinen auf dem Rollfeld verbringen müssen. Ein Etihad-Sprecher sagte hingegen auf Anfrage, dass „niemand gezwungen wurde, in einem Flieger zu bleiben“. Die Passagiere von Flug EY23 hätten die Möglichkeit zum Aussteigen nicht wahrgenommen.

Pilotenvereinigung Cockpit spricht von Freiheitsberaubung

Nach Angaben der Flughafenleitung in Abu Dhabi wurden 20 Flüge gestrichen, fast alle weiteren hätten sich verspätet. Neben dem Flieger nach Düsseldorf habe unter anderem eine Maschine nach San Francisco 12 Stunden auf ihren Abflug gewartet. Dass Passagiere in den Fliegern auf dem Rollfeld ausharren mussten, erklärte eine Sprecherin mit „Sicherheitsgründen“. Lediglich bei Maschinen, die noch am Terminal gewartet hätten, sei ein Aussteigen möglich gewesen.

„13 Stunden am Boden sind eine gewaltige Hausnummer“, sagte Markus Wahl, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, auf Anfrage. Man habe in Abu Dhabi vermutlich auf eine Wetterbesserung gehofft und die Passagiere an Bord behalten, um bei einer Lücke in der Nebelwand schnell starten zu können.

Etihad drohen juristische Konsequenzen

Auf einem deutschen Airport würde es bestimmt nicht 13 Stunden dauern, bis Passagiere darauf bestehen würden, die Maschine zu verlassen, sagte Wahl. „Das dann zu verweigern, würde ja an Freiheitsberaubung grenzen“.

Für Etihad hat der Zwischenfall offenbar Konsequenzen. Sollte sich nach einer gerichtsmedizinischen Untersuchung heruasstellen, dass der 73-jährige an den Strapazen gestorben ist, würde das einen Gerichtsprozess nach sich ziehen. Die Bild-Zeitung berichtet zudem davon, dass 110 Passagiere der Unglücksmaschine eine Sammelklage gegen die Fluggesellschaft einreichen wollen. (dtj/dpa)