Politik
Explosion bei IS-Razzia: Drei Polizisten in Gaziantep getötet
In der südostanatolischen Stadt Gaziantep sind gestern nach einem Selbstmordanschlag drei Polizisten ums Leben gekommen und acht weitere Personen verletzt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı (AA) berichtet, sprengte sich eine IS-Terrorist in die Luft, als türkische Polizisten seine Wohnung stürmten. Ein weiteres IS-Mitglied konnte bei dem Zugriff jedoch dingfest gemacht werden.
Daraufhin erfolgte in eine zweite Polizeirazzia, die sich gegen den IS-Verantwortlichen für Gaziantep, Mehmet Kadir Cabel, richtete. Laut Anadolu sprengte er sich dabei ebenfalls in die Luft, seine Frau und zwei Kinder seien jedoch unverletzt festgenommen worden. In einem Lager, das der Gruppe zugeordnet wird, wurden zudem 15 Kilogramm Sprengstoff und 9,5 Kilogramm Panzerabwehrminen sichergestellt. Insgesamt habe es 19 Festnahmen gegeben, berichtet Anadolu.
Die türkische Polizei hatte die Untersuchungen gegen die beiden IS-Anhänger eingeleitet und anschließend ihre Wohnung gestürmt, da ihr Informationen über einen geplanten Anschlag auf einen alevitischen Kulturverein durch die beiden Terroristen vorlagen. Zuvor hatten türkische Behörden einen Hinweis erhalten, wonach sich in einem Haus im Stadtteil Şahinbey eine IS-Zelle befinden soll. Das teilte der Gouverneur von Gaziantep, Ali Yerlikaya, türkischen Medienvertretern mit.
Die türkische Regierung macht den IS für einen Anschlag auf eine Hochzeitsgesellschaft verantwortlich, bei der im August über 50 Menschen starben. Der Attentäter soll ein 12- bis 14-jähriges Kind gewesen sein. Auch der Selbstmordattentäter, der sich im März auf der Istanbuler Einkaufsmeile Istiklal Caddesi in die Luft sprengte und fünf Menschen in den Tod riss, war türkischen Behörden zufolge von einer IS-Zelle in Gaziantep geschickt worden.
Auch in Hakkâri im äußersten Südosten der Türkei wurde gestern ein türkischer Soldat getötet. Bei einer Minenräumung nahe der Stadt, die als PKK-Hochburg gilt, detonierte ein Sprengkörper. Die ferngesteuerte Mine wurde während des Versuchs sie zu entschärfen von der PKK gesprengt. Der Anschlag ereignete sich auf der Landstraße zwischen Hakkâri und Van.