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Politik

Israels Raketen schlagen im syrischen Latakia ein

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Am 5. Juli griff Israel Lenkwaffenbestände an, die Russland an das syrische Regime geliefert hatte. Die Türkei bestreitet, logistische Hilfe geleistet zu haben, profitiert aber jedenfalls von der Ausschaltung des Bedrohungspotenzials. (Foto: reuters)

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Israels Raketen schlagen im syrischen Latakia ein
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Angaben von US-Beamten zufolge soll Israel Anfang des Monats einen Luftangriff auf die erweiterten Anti-Schiffs-Marschflugkörper in der Nähe von Syriens wichtigster Hafenstadt Latakia durchgeführt haben.

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu wies unterdessen Berichte zurück, wonach Israel einen Luftwaffenstützpunkt in der Türkei für Luftangriffe genutzt hätte, um aus Russland geliefertes Kriegsgerät in Syriens Hafenstadt Latakia anzugreifen.

Der englischsprachige Fernsehsender„Russia Today” berichtete am Sonntag, dass Israel einen türkischen Militärstützpunkt genutzt haben müsse, um Luftangriffe gegen Syrien vom Meer her starten zu können. Ahmet Davutoğlu betonte ausdrücklich in einem Interview mit dem NTW-Network am Montag, dass diese Berichte „absolut falsch” seien.

Offiziellen Angaben zufolge traf die Attacke am 5. Juli in der Nähe von Latakia eine aus russischer Produktion stammende Raketenart, die „Jachont” genannt wird und die Russland an die syrische Regierung verkauft hatte. Dies berichtete am Samstagabend die britische Tageszeitung „The Times” auf ihrer Website. Russland ist ein wichtiger politischer Verbündeter und Waffenlieferant des Regimes des syrischen Präsidenten Bashar Al-Assad.

Die Offiziellen nannten keine weiteren Details über den Angriff oder das Ausmaß des Schadens und die Anzahl der Raketen, die getroffen wurden. „The Times” berichtete, dass Offizielle es ablehnten, identifiziert zu werden, da sie die Berichte des Geheimdienstes wiedergaben.

Israel beteiligt sich weiterhin nicht an dem seit zwei Jahren anhaltenden Syrien-Krieg, behält sich aber offenbar gezielte Schläge vor, um Waffenlieferungen zu stoppen. Der Anschlag in der Nähe von Latakia ist der vierte bekannte Angriff in Syrien in diesem Jahr, dessen Urheberschaft Israel zugeschrieben wird, so die Tageszeitung.

Widersprüchliches Handeln Moskaus mit Blick auf die Friedenskonferenz

Der Anschlag sei ans Licht gekommen, nachdem syrische Rebellen dementiert hatten, hinter den Explosionen am 5. Juli in Latakia zu stecken. Weder US-, noch israelische Offiziere kommentierten den Bericht öffentlich.

Berichte von Anfang des Jahres belegten, dass Russland eine fortgeschrittene Version der Anti-Schiffs-Lenkwaffe „Jachont” an Assads Regime geliefert hätte, obwohl Russland sich gleichzeitig offiziell um die Durchführung von Friedensgesprächen bemüht hatte. Die Berichte veranlassten die USA dazu, sich im Mai umgehend über den zeitlich unpassenden Schritt Russlands zu beschweren.

Die russischen Anti-Schiffs-Raketen stellen aus der Sicht Israels eine Gefahr für israelische Häfen und Schiffe dar. Wie bereits in der Vergangenheit reagierte das israelische Militär gewaltsam auf die mögliche Bedrohung, um die Sicherheitsinteressen des Landes zu wahren. Auch die Türkei könnte von der Zerstörung der Raketen profitieren, da auch türkische Schiffe und Häfen im Kriegsfall beschossen werden könnten.

Bereits im Mai war es zwischen Israel und Russland anscheinend zu diplomatischen Spannungen über russische Waffenlieferungen an Assad gekommen, sodass der CIA-Chef damals überstürzt nach Israel eilte.