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Panorama

Mehrere türkische Staatsbürger unter den Opfern von Hanau

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Unter den Todesopfern in Hanau sind nach Angaben der türkischen Botschaft in Berlin auch fünf türkische Staatsbürger. Ein Sprecher der Botschaft bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu, die sich auf den türkischen Botschafter in Berlin berufen hatte. Laut „Bild“ handelt es sich um Kurdischstämmige.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan drückte den Familien der Opfer unterdessen sein Beileid aus und sagte: „Ich glaube daran, dass die deutschen Behörden alle notwendigen Anstrengungen unternehmen werden, um den Angriff in allen Aspekten zu beleuchten.“

Das türkische Außenministerium in Ankara verurteilte die Tat in Hanau als „niederträchtigen Anschlag“. Er sei eine „neue und schwere Auswirkung von wachsendem Rassismus und Islamfeindlichkeit“, teilte das Ministerium mit. Es sei an der Zeit, solche Angriffe zu stoppen.

Ditib: „Verwundung trifft Muslime ins Mark“

Auch die Türkisch-Islamische Union Ditib verurteilte den mutmaßlich rechtsradikalen und rassistischen Anschlag in Hanau als Angriff auf Migranten und Muslime. Die „seelische, emotionale und gesellschaftliche Verwundung“ nach dem tödlichen Terror sei schwer, betonten der Ditib-Bundesverband und der Landesverband Hessen in einer gemeinsamen Erklärung. „Sie trifft Migrantinnen und Migranten, Musliminnen und Muslime bis ins tiefste Mark.“

In den letzten Jahren sei es für die Moscheegemeinden in Deutschland „immer unerträglicher“ geworden, kritisierte der größte Islamverband in Deutschland. In Politik und Gesellschaft seien „rassistische und antimuslimische Statements unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit probates Mittel zur Stimmungsmache“ geworden. Es habe zahlreiche Attacken gegen Muslime gegeben. Nach einer jüngsten Serie von Bombendrohungen stehe man vor dem „traurigsten anzunehmenden Höhepunkt einer gesellschaftlichen Entgleisung“. Die Ditib forderte: „Die Sicherheitsbehörden sind nun in besonderer Verantwortung, das empfindlich gestörte gesellschaftliche Sicherheitsempfinden wieder herzustellen.“

Generalbundesanwalt: Täter handelte aus „zutiefst rassistischer Gesinnung“

Ein 43-jähriger Deutscher steht im dringenden Verdacht, am späten Mittwochabend zehn Menschen getötet zu haben, neun davon hatten einen Migrationshintergrund. Der Todesschütze von Hanau hatte nach Angaben von Generalbundesanwalt Peter Frank eine „zutiefst rassistische Gesinnung“. Das habe die Auswertung von Videobotschaften und einer Art Manifest auf dessen Internetseite ergeben, sagte Frank am Donnerstag in Karlsruhe.