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Kultur/Religion

Neuauflage der „Kostproben armenischer Literatur“

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Seit Kurzem ist in der Türkei die Neuauflage des fast 100-jährigen Buchs „Ermeni Edebiyatı Numuneleri“ erhältlich. Es wirft ein interessantes Licht auf die Facetten des osmanischen Vielvölkerstaates.

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Neuauflage der „Kostproben armenischer Literatur“
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Das Buch erschien erstmalig 1913 in osmanischer Sprache. Der Verlag Aras Yayıncılık stieß bei Recherchen in der staatlichen Beyazıt-Bibliothek zufällig auf das Original und entschied sich, es mitsamt einer türkischen Übersetzung neu aufzulegen. Die Texte wurden damals von Sarkis Srents ins Osmanische übersetzt und zunächst in einer Literaturzeitschrift veröffentlicht. Nachdem sie auf große Resonanz stießen, entschied sich Srents, die Texte gesammelt in einem eigenen Band herauszugeben. Das 374-seitige Werk enthält 14 (Kurz-) Geschichten acht armenischer Schriftsteller, die von vier Rezensionen türkischer Literaturkritiker ergänzt werden. Die Geschichten handeln vom Istanbuler Alltag in den Stadtteilen Kadıköy und Galata rund um das Jahr 1900.

Die Neuauflage umfasst sowohl eine in lateinischen Buchstaben transkribierte Version der osmanischen Übersetzung von 1913 als auch eine türkische Übersetzung. Daher ist sie nicht nur für Historiker von Interesse, da sie die armenische Sicht auf das zerfallende Osmanische Reich zeigt, sondern auch für Sprachwissenschaftler, da durch die beiden Übersetzungen ein Vergleich zwischen dem Osmanischen und dem Türkischen möglich wird.
 
Übersetzt von Mustafa Görkem