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Panorama

Belgien ruft höchste Terrorwarnstufe aus – Turkish Airlines streicht alle Flüge

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Erneut Terror-Angst in Belgiens Hauptstadt: Bei Explosionen in Brüssel hat es Tote und Verletzte gegeben. Die Stadt ist im Ausnahmezustand, Flughafen und Metro sind geschlossen.

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Bei mutmaßlichen Terroranschlägen am Flughafen und in der U-Bahn von Brüssel sind mehrere Menschen getötet und etliche verletzt worden. Allein am Flughafen wurden nach Informationen des belgischen Senders VRT mindestens 13 Menschen getötet und 35 weitere verletzt.

Die Terrorwarnstufe in Belgien wurde auf die höchste Stufe angehoben, wie ein Sprecher von Innenminister Jan Jambon am Dienstag mitteilte. Dem Sender RTBF zufolge nahm die Staatsanwaltschaft Antiterror-Ermittlungen auf.

Der Flughafen Brüssel-Zaventem wurde geschlossen, Flüge nach Brüssel wurden umgeleitet. Die Brüsseler Nahverkehrsgesellschaft Stib schloss zudem aus Sicherheitsgründen alle Metrostationen. Auch Straßentunnel wurden gesperrt – davon waren der Jubelparktunnel sowie der Wettunnel in Richtung Zentrum betroffen, wie die Verkehrsleitstelle Mobiris mitteilte.

Zwei Explosionen am Flughafen

Nach Angaben von Augenzeugen ereigneten sich am Dienstagmorgen gegen 8.00 Uhr zunächst am Flughafen kurz nacheinander zwei Explosionen. Die Detonationen seien von mindestens einem Selbstmordattentäter verursacht worden, berichtete der Sender VRT. Zeugen wollen zuvor Schüsse gehört haben.

Die Polizei hatte anfangs nur einen Toten betätigt. Ob es sich um Terroranschläge handelt, hatten die Ermittler zunächst nicht sagen wollen.

Später kam es in der Metrostation Maelbeek im EU-Viertel von Brüssel zu einer Detonation. Im Internet verbreiteten sich Bilder, die diese Metro-Station zeigen sollen und auf denen Rauch zu sehen war. Hier starben mindestens zehn Menschen. Wie viele Menschen insgesamt starben, steht noch nicht fest.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga hat es inzwischen eine weitere Explosion gegeben. Sie habe sich am Dienstagvormittag nahe der Rue de la Loi ereignet – das ist in der Nähe der U-Bahnstation Maelbeek.

Terror trifft Brüssel vier Tage nach der Festnahme von Abdeslam

Vier Tage Fahnder hatten am Freitag – vier Monate nach den Terroranschlägen von Paris – einen der noch flüchtigen Hauptverdächtigen in Brüssel gestellt. Der 26 Jahre alte Salah Abdeslam war bei einem Großeinsatz der Polizei in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek festgenommen worden.

Auf Bildern vom Brüsseler Flughafen waren blutverschmierte Menschen mit zerrissener Kleidung zu sehen. In einer der Flughafenhallen stürzte offensichtlich durch die Wucht der Explosionen die Deckenverkleidung herab. Eine riesige Glasfront wurde zerstört.

Der niederländische Reporter Dennis Kranenburg war zufällig am Brüsseler Flughafen und berichtete im niederländischen Radio: „Wir kamen gerade an und wollten einchecken. Da war in etwa 30, 40 Meter Entfernung ein riesiger Lichtblitz. Große Brocken von der Decke fielen runter. Jeder fing an zu schreien und die Leute rannten weg.“

In Deutschland verschärfte die Bundespolizei ihre Kontrollen am Flughafen in Frankfurt am Main. Man beobachte die Situation sehr genau, sagte Sprecher Christian Altenhofen. Die Beamten würden sensibilisiert und die Streifen in bestimmten Bereichen verstärkt. Der größte deutsche Airport richtete sich darauf ein, umgeleitete Maschinen aus der belgischen Hauptstadt aufzunehmen. Die Bahn stellte den Zugverkehr zwischen Aachen und Brüssel ein.

Davutoğlu verurteilt Anschläge

Bis auf weiteres werden von den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld voraussichtlich keine Maschinen nach Brüssel starten. Letztlich sei das aber die Entscheidung jeder Fluggesellschaft, sagte ein Flughafensprecher am Dienstag in Berlin. Zuvor war bekannt geworden, dass die belgische Flugaufsichtsbehörde Belgocontrol alle Flüge mit Ziel Zaventem umleitet. Auch die türkische Fluggesellschaft strich alle Flüge nach Brüssel. Bis Freitag sollen keine Maschinen starten.

Das belgische Rote Kreuz richtete eine Website ein für Menschen, die auf der Suche nach Angehörigen sind. Auf der Website können Personen auch angeben, dass sie in Sicherheit sind, meldete die Hilfsorganisation auf Twitter.

Auch international fanden die Anschläge ein großes Echo. Der russische Präsident Wladimir Putin und der türkische Premierminister Ahmet Davutoğlu sprachen von „barbarischen Verbrechen“. Spaniens Außenminister José Manuel García-Margallo machte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Explosionen in Brüssel verantwortlich. „Es handelt sich um eine koordinierte Aktion an verschiedenen Stellen der Stadt“, sagte der Minister am Dienstag dem Radiosender Cadena Cope. „Dieser Terrorismus ist wie ein Krebs, der sich über die ganze Welt ausbreitet.“ Der IS verfüge über Terrorzellen, die die Organisation in kürzester Zeit aktivieren könne. „Diese Gruppen brauchen keine große Vorbereitung, es genügt ein Befehl, und sie schlagen zu“, betonte García-Margallo.