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Hamas-Exilchef Maschaal: „Bereit, unser Leben zu opfern“

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Zu einer möglichen Waffenruhe gab es am Abend widersprüchliche Signale. Hamas-Exilchef Chaled Maschaal machte die Zustimmung seiner Organisation zu einer Vereinbarung mit Israel erneut von einem Ende der Blockade des Gazastreifens abhängig. (rtr)
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Die israelischen Streitkräfte haben in der Nacht auf Donnerstag ihre Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt. Augenzeugen zufolge fiel der Strom aus, nachdem das wichtigste Kraftwerk des Küstengebiets getroffen wurde. Menschen gerieten in Panik. Trotz internationaler Vermittlungsbemühungen stieg die Zahl der Toten weiter.

Bei den Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sind in der Nacht zum Donnerstag 23 weitere Palästinenser getötet worden. Sechs davon seien Kinder, teilten die örtlichen Rettungsbehörden mit. Zehn der getöteten Personen gehörten zu einer Familie. Die Zahl der Toten in dem Palästinensergebiet seit Beginn der israelischen Offensive am 8. Juli stieg damit auf 718. Mehr als 4500 Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt. Auf der israelischen Seite kamen bislang mindestens 32 Soldaten und drei Zivilisten ums Leben. Mehr als 120 Soldaten wurden verletzt. Bei Konfrontationen im Westjordanland wurden binnen zwei Wochen drei Palästinenser getötet.

Hamas-Exilchef Maschaal: „Bereit, unser Leben zu opfern“

Doch trotz der hohen Opferzahlen scheint ein Ende der Gewalt vorerst nicht in Sicht zu sein, denn weder Israel noch die Hamas ihre Angriffe stoppen. Wie die israelischen Streitkräfte in der Nacht mitteilten, wurden am Mittwoch mehr als 95 Geschosse auf Israel abgefeuert. Das Militär gab an, an dem Tag mehr als 100 Ziele im Gazastreifen angegriffen zu haben.

Zu einer möglichen Waffenruhe gab es am Abend widersprüchliche Signale. Hamas-Exilchef Chaled Maschaal machte die Zustimmung seiner Organisation zu einer Vereinbarung mit Israel erneut von einem Ende der Blockade des Gazastreifens abhängig. „Wir sind bereit, unser Leben zu opfern, um die Belagerung (von Gaza) zu beenden“, erklärte er in der katarischen Hauptstadt Doha. Zuvor hatten palästinensische Offizielle angekündigt, eine Waffenruhe sei „binnen Stunden“ möglich.

Der israelische Regierungssprecher Mark Regev dementierte wenig später jedoch, dass eine Feuerpause unmittelbar bevorstehe. Ein Mitglied des israelischen Sicherheitskabinetts sagte dem Fernsehsender Aruz 10, die Vereinbarung einer Waffenruhe werde bis zu diesem Samstag erwartet. US-Außenminister Kerry hatte zuvor von „gewissen Fortschritten“ in den Vermittlungsbemühungen gesprochen.

Fluglinien setzen Verbindung nach Tel Aviv vorübergehend aus

Wegen des andauernden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen haben mehrere Fluglinien Verbindungen zum Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv vorübergehend ausgesetzt – darunter dieLufthansa und Air Berlin. Die Flugstreichungen der deutschen Airlines gelten mindestens bis einschließlich Donnerstag. Auch die US-Luftfahrtbehörde FAA verlängerte ihr Flugverbot am Mittwoch um 24 Stunden.

Es ist das erste Mal seit 1991, dass ausländische Fluggesellschaften in größerer Zahl den Betrieb nach Israel einstellen. Damals hatte der irakische Diktator Saddam Hussein im Golfkrieg Scud-Raketen auf Israel abschießen lassen. Überschattet vom Gaza-Konflikt übergibt der israelische Präsident Schimon Peres am Donnerstag sein Amt an Reuven Rivlin. (dpa/dtj)