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Hamburg: Interreligiöses Gebet für den Frieden

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Vertreter von Christentum und Islam haben bei einem multireligiösen Friedensgebet am Sonntag in Hamburg zu Achtung und Respekt im Umgang mit Andersgläubigen aufgerufen. Vor dem Hintergrund aktuell eskalierender Konflikte in aller Welt sei eine deutliche Mahnung zu mehr Menschlichkeit nötig, erklärten der katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Imam Mohammad Razavi Rad vom Hamburger Institut für Human- und Islamwissenschaften und der evangelisch-lutherische Hauptpastor Alexander Röder von der Hauptkirche Sankt Michaelis.

„Es muss ein Ehrendienst der Religionen sein, zu sehen, was geschieht auf unserer Welt und uns zu ermahnen: Lassen wir das nicht immer so weiterlaufen!“, forderte Jaschke. Das Ziel „unheiliger Aufhetzer“ sei es, die Religionen zu beseitigen, „nicht eine Religion, sondern alle“, sagte Imam Rad. „Judentum, Christentum und Islam können dieses Verhängnis aufhalten, indem sie sich auf ihre ethischen Grundwerte besinnen und damit zum Frieden beitragen“, so der muslimische Geistliche. Die Fundamente der Religionen beruhten auf einem Wertesystem; ohne religiöse Ethik verschwinde die religiöse Identität und Wahrheit, betonte der Religionswissenschaftler und -philosoph.

Auf Einladung vom Kaffee-Unternehmer Albert Darboven waren neben den drei Religionsvertretern rund 250 Menschen zu der Veranstaltung auf Darbovens Gestüt im Hamburger Stadtteil Rissen gekommen. Symbolisch pflanzten Jaschke, Rad und Röder zum Abschluss einen Olivenbaum – in Anlehnung an selbigen Akt beim jüngsten Friedensgebet von Papst Franziskus mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem israelischen Staatschef Schimon Peres in Rom.

Es war das dritte Friedensgebet auf Darbovens Gestüt. „Auf diese Aktualität hätten wir liebend gern verzichtet“, sagte der Unternehmer zuvor dem „Hamburger Abendblatt“. „Die Situation im Nahen Osten stimmt mich sehr unglücklich.“ Umso wichtiger sei es für den Zusammenhalt in Hamburg, ein Signal für Toleranz und friedliches Miteinander zu setzen. „Hoffentlich können wir im Kleinen etwas Sinnvolles mit beispielhaftem Charakter anstoßen“, so der Hamburger Firmenchef. (KNA)