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Politik

IS-Terror: Wut in Jordanien, Milliarde aus Brüssel

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Jordanien ist wütend: In Amman gab es am Freitag große Protestmärsche gegen den IS, die Luftwaffe des Landes flog mehrere Angriffe auf IS-Ziele. Die EU plant derweil 1 Milliarde Euro für den Kampf gegen den IS zur Verfügung zu stellen. (Foto: dpa)

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Jordanien ist wütend: In Amman gab es am Freitag große Protestmärsche gegen den IS, die Luftwaffe des Landes flog mehrere Angriffe auf IS-Ziele. Die EU plant derweil 1. Milliarde Euro für den Kampf gegen den IS einzusetzen.
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Nach der grausamen Ermordung des jordanischen Piloten Muas al-Kasasba durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) setzt der jordanische Staat auf militärische Vergeltung. Die jordanische Luftwaffe fliegt seit Donnerstag in Syrien und dem Irak verstärkt Luftangriffe auf mutmaßliche IS-Stellungen. Dabei sind nach Medienangaben bereits mindestens 13 Extremisten getötet worden. Der jordanische Außenminister Nasser Dschudeh kündigte weitere Luftschläge gegen den IS an. „Wir werden ihnen nachstellen, wo auch immer sie sind, mit allem, was wir haben“, sagte er dem US-Sender CNN.

In der Hauptstadt Amman haben unterdessen mehrere Tausend Menschen gegen die Terrormiliz demonstriert. Das jordanische Staatsfernsehen zeigte Bilder des Protestmarsches, der nach dem Freitagsgebet an einer Moschee begann. Tausende Demonstranten trugen Fotos des Opfers, jordanische Fahnen oder Transparente, auf denen sie Rache forderten. In Gedenken an den getöteten Piloten Muas al-Kasasba riefen sie unter anderem „Wir sind alle Muas“. Auch die jordanische Königin schloss sich am Freitag den Protestmärschen in der Hauptstadt an.

Auf Twitter bekundeten tausende Menschen aus der ganzen Welt ihre Solidarität mit dem ermordeten Piloten durch den Hashtag #IamMuath. Zahlreiche jordanische Twitter-Nutzer feierten Muas al-Kasasba als Helden und riefen zur Rache gegen den IS auf. Auch kurdische Aktivisten twitterten den Hashtag und feierten den Piloten als Helden, da al-Kasasba ihrer Darstellung nach von einem Kampfeinsatz über der hauptsächlich von Kurden bewohnten Stadt Kobane in Nordsyrien zurückkehrte, als seine Maschine in Syrien abstürzte. Der IS hatte den 26-Jährigen bei lebendigem Leib verbrannt und dazu ein Video veröffentlicht.

Säbelrasseln in Jordanien, Geld von der EU

Außerdem kursierten auf den sozialen Medien Bilder, die angeblich die mit Bomben bestückten jordanischen Kampfjets zeigen. Das besondere: Auf den später offenbar auf den IS abgefeuerten Geschossen waren Racheschwüre und Gedenk-Sprüche für Muas al-Kasasba geschrieben.

Auch die jordanische Königin schloss sich am Freitag den Protestmärschen in der Hauptstadt an.

Auch die jordanische Königin schloss sich am Freitag den Protestmärschen in der Hauptstadt an.

Während sich die jordanische Führung in öffentlichem Säbelrasseln übt, plant die EU-Kommission für den Kampf gegen den IS und zur Stabilisierung des Iraks und Syriens eine Milliarde Euro zur Verfügung zu stellen. Das Geld soll in den kommenden beiden Jahren fließen, teilte die Brüsseler Behörde am Freitag mit. Es kommt aus dem mehrjährigen EU-Finanzrahmen, soll nun aber speziell zur Förderung neuer und laufender Programme in der Region verwendet werden. Die entsprechende Strategie benötigt die Zustimmung der EU-Staaten und des Europaparlaments.

„Wir können die Grundursachen von Instabilität und Gewalt nun besser angehen“, erklärte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Etwa 40 Prozent des Geldes sollen in humanitäre Hilfe für Menschen in Syrien und im Irak fließen sowie in Nachbarländer, die syrische Flüchtlinge aufgenommen haben. Dabei geht es auch um Unterstützung nach dem Ende von Konflikten, insbesondere für junge Menschen. Ein Teil der Mittel soll EU-Staaten beim Umgang mit extremistischen Kämpfern unterstützen. (dpa/dtj)