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Gesellschaft

Türkei: Mutmaßlicher Mörder von Ceren gefasst

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Der Mord an einer jungen Frau hat die Türkei wieder einmal erschüttert. Nun wurde der mutmaßliche Mörder der 20-jährigen Ceren Özdemir gefasst.

Die Tat ereignete sich am Dienstagabend in Altınordu in der Schwarzmeerprovinz Ordu. Ceren war auf dem Weg nach Hause. Als sie an der Haustür ankam, wurde sie angegriffen und mit einem Messer mehrfach ins Herz und in den Bauch gestochen. Trotz sofort eingeleiteter Hilfsmaßnahmen konnte sie nicht mehr gerettet werden. Die 20-jährige alevitische Studentin, die auch als Ballett-Lehrerin tätig war, wurde heute beerdigt.

Einen schnellen Fahndungserfolg konnte die Polizei vermelden. Nach Auswertung zahlreicher Überwachungskameras nahm sie heute einen 35-Jährigen Mann fest. Özgür A. wurde offenbar bei dem Versuch, die Stadt mit einem Fernbus zu verlassen, aufgegriffen. Dabei habe er zwei Polizisten leicht verletzt. Die Tatwaffe vom Dienstag soll er bei sich getragen haben.

Özgür A. entkam am Sonntag aus dem Gefängnis

Die Behörden teilten weiter mit, dass A. mehrfach vorbestraft sei und erst am 1. Dezember aus dem Gefängnis geflohen sei. Er soll bereits 2005 ein Kind ermordet haben, ebenfalls in Ordu. Den Mord an Ceren habe er in der ersten Vernehmung gestanden. Das Motiv ist völlig unklar. Die Polizei versucht herauszufinden, ob sich Opfer und Täter kannten. Auch werde untersucht, wie es A. gelingen konnte, aus dem Gefängnis zu fliehen.

Gewalt an Frauen ist in der Türkei ein großes Problem. Im vergangenen Jahr wurden laut der Organisation „We Will Stop Femicide“ in der Türkei 440 Frauen durch ihren Partner oder ein Familienmitglied ermordet. Bis Ende November zählte die Organisation „mindestens 430 Fälle“. Damit dürfte die Zahl aus dem letzten Jahr leider übertroffen werden.

Besonderes Aufsehen erregte ein Fall im August dieses Jahres. Das lag vor allem daran, dass der Mord an Emine Bulut gefilmt wurde.