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Politik

Türkei: Mutmaßlicher IS-Anhänger in Ankara getötet

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Bei einer Razzia und anschließenden Schießerei in der türkischen Hauptstadt Ankara ist ein mutmaßlicher IS-Anhänger getötet worden. Die Polizei habe mit dem Einsatz offensichtlich einen Selbstmordanschlag auf Feierlichkeiten zur Republikgründung am 29. Oktober vereitelt, berichtete die Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf den Gouverneur von Ankara. Bei der Razzia im Bezirk Eryaman habe die Polizei zudem Sprengstoff beschlagnahmt.

Der Verdächtige sei vor dem Polizeieinsatz mehrmals vor dem Mausoleum des Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk im Zentrum Ankaras gesehen worden, hieß es weiter. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, es handele es sich um einen 1992 in Adana geborenen türkischen Staatsbürger mit Wohnsitz im südosttürkischen Diyarbakır.

Für die weitere Untersuchung und der Obduktion wurde das Leichnam des Verdächtigen an das Gerichtsmedizinische Institut übermittelt, berichtete die Tageszeitung „Sözcü“.

Am Montag hatte der Provinzgouverneur von Ankara wegen Hinweisen auf einen geplanten Terroranschlag alle öffentlichen Versammlungen bis Ende November verboten.

DHA berichtete weiter, die Polizei habe eine weitere Razzia gegen den IS in der südosttürkischen Provinz Diyarbakır durchgeführt. Dabei seien 20 Verdächtige festgenommen worden.

Die türkische Regierung macht den IS für zahlreiche Anschläge im Land verantwortlich – zuletzt für ein Attentat auf eine Hochzeitsfeier im August mit 56 Todesopfern.

Zwei Tote bei Raketenangriff in Diyarbakır

Unterdessen sind zwei Sicherheitskräfte bei einem Raketenangriff in Diyarbakır getötet worden. Die Terrororganisation PKK habe in der Region Lice einen Minibus mit Dorfschützern beschossen, der daraufhin Feuer fing, berichtete die Nachrichtenagentur DHA.

Zwei weitere Dorfschützer seien verletzt worden. Die PKK bekannte sich zunächst nicht zu dem Anschlag. Dorfschützer sind Hilfskräfte aus der Region, die vom Staat bewaffnet und im Kampf gegen die PKK eingesetzt werden.

Im Juli 2015 war ein mehr als zwei Jahre anhaltender Waffenstillstand zwischen Regierung und PKK gescheitert. Die türkische Armee geht seitdem in einer Offensive gegen die PKK im kurdisch geprägten Südosten vor. Die PKK wiederum verübt immer wieder Anschläge vor allem auf Sicherheitskräfte.

Seit 1984 starben in dem Konflikt schätzungsweise bis zu 40 000 Menschen. PKK-Chef Abdullah Öcalan ist seit 1999 auf der Gefängnisinsel İmralı inhaftiert. (dpa/dtj)