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Politik

Damaskus: Syrienpolitik der Türkei „motiviert durch osmanische Ambitionen“

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Die syrische Regierung hat die Entscheidung Ankaras, FSA-Kämpfern Zutritt zur umkämpften syrischen Stadt Kobani zu gewähren, verurteilt. Damaskus beschuldigt die Türkei eine „aggressive und gefährliche Rolle“ in der Region zu spielen. (Foto: reuters)

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In einem Interview mit Associated Press in Damaskus warf Regierungssprecherin Bouthaina Shaaban Ankara vor, eine „aggressive und gefährliche Rolle“ in der Region zu spielen.
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Die syrische Regierung hat die Entscheidung Ankaras vom vergangenen Donnerstag, FSA-Kämpfern Zutritt zur hart umkämpften Stadt Kobani zu gewähren, verurteilt. Die FSA-Kämpfer sollen auf Seiten der kurdischen YPG, dem militärischen Arm der syrischen Schwesterorganisation der PKK, gegen Einheiten der Terrororganisation IS kämpfen.

In einem Interview mit Associated Press in Damaskus warf Regierungssprecherin Bouthaina Shaaban (Foto) Ankara vor, eine „aggressive und gefährliche Rolle“ in der Region zu spielen. „Es ist eine sehr gefährliche Rolle, motiviert durch ihre osmanischen Ambitionen. Sie wollen nicht wirklich den Kurden helfen“, warf Shaaban der türkischen Regierung vor. Die Kurden würden gegen jenen Terrorismus kämpfen, vor dem die syrische Regierung schon früh gewarnt habe.

„Es war Syriens Regierung, die schon im Januar und Februar 2014 an die internationale Gemeinschaft appellierte, den Terror in- und außerhalb Syriens zu bekämpfen, um auf diese Weise Stabilität und Sicherheit erreichen zu können“, betonte die Regierungssprecherin.

Damaskus sieht sich als Partner im Kampf gegen den Terror

Seit Beginn des Aufstandes in Syrien im Jahre 2011 betrachtet Damaskus den Konflikt ausschließlich als „Kampf gegen den Terrorismus“. Auch im Rahmen der Konferenz von Genf machte Damaskus diese Position mehrfach deutlich. Das syrische Regime unter Baschar al-Assad geht offiziell von einem „aus dem Ausland gesteuerten terroristischen Aufstand“ aus und verweist auf die Rolle von Staaten wie Saudi-Arabien oder Katar, die von Beginn an bewaffnete Gruppen aus aller Welt unterstützt hätten. Mit dieser Argumentation rechtfertigte das Regime bereits die blutige Niederschlagung der überwiegend friedlichen Protestbewegung 2011, der Tausende Menschen zum Opfer fielen.

Kritiker machen hingegen die syrische Regierung selbst für das Terrorproblem verantwortlich. Sie habe es versäumt, durch politische Reformen auf die Opposition zuzugehen. Außerdem hätte das Regime mehrere bekannte gewaltbereite Extremisten unter dem Deckmantel einer „Aktion des guten Willens“ zu Beginn der Protestbewegung aus syrischen Gefängnissen freigelassen. Seit dieser Zeit bewaffnen und trainieren die USA, England und andere westliche Staaten die sog. Rebellen. Russland und der Iran hingegen stützen das Assad-Regime.