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Panorama

Direns Tod kommt vor ein höheres Gericht

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Vor einer Woche wurde der in den USA erschossene Gastschüler Diren in der Türkei beerdigt. Jetzt mahlen die Mühlen der amerikanischen Justiz – sie mahlen langsam. (Foto: dpa)

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Kerzen, ein Herz aus Rosen und ein Pappschild mit dem Schriftzug «We Are Diren» haben Angehörige und Freunde des in den USA erschossenen Gastschülers Diren aus Hamburg am 02.05.2014 nach einem Trauermarsch vor dem US-Generalkonsulat in Hamburg abgelegt.
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Der Prozess gegen den mutmaßlichen Todesschützen des Hamburger Gastschülers Diren ist an ein höheres Bezirksgericht verwiesen worden. Das teilte eine Sprecherin des County Justice Court in Missoula im Staat Montana mit. Unklar sei aber, wann es in Missoula zu einer Anhörung und zu einem Prozess kommen werde, sagte die Sprecherin weiter. Zu der Anhörung am Montag seien der 29-jährige Angeklagte Markus Kaarma und sein Anwalt erwartungsgemäß nicht erschienen.

Der 17 Jahre alte Diren aus Hamburg-Altona war am 28. April nachts in der Garage des Angeklagten erschossen worden. Vor einer Woche wurde er in der Türkei bestattet. Der Angeklagte, dem vorsätzliche Tötung vorgeworfen wird, beruft sich nach Angaben seines Anwalts auf Notwehr.

Unklar ist nach wie vor, was Diren nachts in der fremden Garage wollte. Nach den Worten des Anwalts des Angeklagten soll er bereits zuvor drei oder vier weitere, fremde Garagen betreten haben. Er berief sich dabei auf Aussagen von Direns Begleiter, die dieser bei der Polizei gemacht habe. Bereits zuvor war spekuliert worden, ob der 17-Jährige bei einer sogenannten „Garage-Hopping-Tour“ möglicherweise Alkohol gesucht und deshalb mitten in der Nacht die dunkle, offen stehende Garage betreten habe.

Der Angeklagte habe Angst um seine Familie gehabt und sei in Panik geraten, sagte der Anwalt weiter. Es habe schon zuvor mehrere Einbrüche auf seinem Grundstück gegeben. Ein Nachbar hatte der Polizei gesagt, der Hausbesitzer habe hin und wieder Marihuana geraucht.

Austauschorganisationen: Keine Änderungen nötig

Nach Auskunft mehrerer Organisationen hatte das Drama keinerlei Auswirkungen auf das Interesse an einem Austauschjahr in den USA. Auf den aktuellen Vorbereitungstreffen für ein High-School-Jahr habe es von Eltern und Schülern keine gesonderten Nachfragen zu dem Thema gegeben, hieß es bei Dr. Frank Sprachen & Reisen (DFSR) im hessischen Heppenheim. Ähnliches berichtet Xplore von einem Vorbereitungstreffen in Köln. Ebenso gab es beim GLS Sprachenzentrum in Berlin keine Anfragen besorgter Eltern. „Wir haben auch keine Umbuchungen“, sagte die Leiterin der High School-Abteilung, Maja van Grasdorff.

Generell sehen die deutschen Austauschorganisationen keinen Bedarf an einer besseren Vorbereitung der Schüler. Der Deutsche Fachverband High School, ein Zusammenschluss von elf deutschen Schüleraustausch-Organisationen, erklärte, mehr könne man nicht machen. Auf den Vorbereitungsseminaren werde den Jugendlichen immer wieder gesagt, wie wichtig es sei, sich in Amerika an alle Regeln zu halten, sagte Sprecher Claus Kunze.

Auch Sybille Schulz vom American Institute For Foreign Study (AIFS) GmbH in Bonn betonte, ihr Unternehmen müsse nichts ändern, weil die Vorbereitung bereits optimal laufe. Man habe die Teilnehmer aber nach dem Todesfall informiert, dass sie sich keine Sorgen machen müssten. (dpa/dtj)