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Fatih Akın: „Meine Filme sind Selbsttherapie“

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Filmemacher Fatih Akın (42) hat lange gebraucht, um sich von den Erwartungen seiner aus der Türkei stammenden Eltern zu lösen. „Der Befreiungsschlag ist mir erst durch ‚Gegen die Wand‘ gelungen“, berichtete der in Hamburg geborene Akın am Donnerstag vor 400 Zuhörern in der Freien Akademie der Künste in der Hansestadt. In dem vielfach preisgekrönten Film von 2004 geht es um zwei Deutschtürken, die sich in einer tragischen Beziehung verfangen. Auch von Akın war zunächst erwartet worden, eine Muslima zu heiraten und vor allem mit Türken Zusammenhalt zu pflegen. Er habe er sich vor dem Film zwar theoretisch von seinen Eltern abgegrenzt, doch „deren Vorstellungen geisterten immer noch in mir herum“, fügte der mit einer Deutsch-Mexikanerin verheiratete Drehbuchautor, Regisseur und Produzent hinzu. „Meine Filme sind für mich eine Form von Selbsttherapie.“

In der Akademie stellte sich Akin in der Reihe „Selbstporträt im Dialog“ den Fragen seines Kollegen, Lehrers und Freunds Hark Bohm (76, „Nordsee ist Mordsee“). Beide haben gerade ihre gemeinsame Arbeit am Projekt „Tschick“ nach dem Jugendroman (2010) von Wolfgang Herrndorf beendet. Das Roadmovie soll 2016 in die Kinos kommen. (dpa/dtj)