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Kultur/Religion

NRW-Minister Schneider will “neuen Dialog” mit Muslimen

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“Verschwendet kein Wasser, sogar wenn ihr Wudu am Ufer eines großen, schnellfließenden Flusses macht.” – Diese Auslieferung des Propheten Mohammad wurde am “Tag der offenen Moschee” zu Herzen genommen. (Foto: zaman)

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Dr. Bekir Alboğa hält am Tag der offenen Moscheen eine Rede über die Relevanz des Umweltschutzes im Islam.
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Muslime in Deutschland haben am Tag der offenen Moscheen für den Umweltschutz geworben. An der bundesweiten Veranstaltung, die seit 1997 jährlich stattfindet, wurden zehntausende Besucher gezählt. Einige Moscheen meldeten einen solch großen Ansturm, dass sich Warteschlangen bildeten. So mussten in der neuen Kölner DITIB-Moschee Konferenzräume geöffnet werden, um allen Besuchern Platz zu bieten. Die Nutzung dieser Räume waren im Rahmen der Veranstaltung gar nicht vorgesehen. Aber der große Menschenandrang ließ der Verwaltung aber keine andere Möglichkeit. Auch Politiker nahmen an etlichen Veranstaltungen teil. So sprach der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) gemeinsam mit NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) bei der zentralen Auftaktveranstaltung in der Kölner Villa Hahnenburg der VIKZ-Gemeinde.

“Moscheen gehören nicht in den Hinterhof”

Schneider erklärte, es sei passend, den “Tag der offenen Moschee” auf den Tag der deutschen Einheit zu legen: “Die Einheit Deutschlands hat etwas mit der Vielfalt zu tun. Ich finde den „Tag der offenen Moschee“ ausgezeichnet datiert am Tag der Deutschen Einheit. Denn das dokumentiert: Wir sind ein Land der Vielfalt und wir feiern die Einheit in Vielfalt.” Außerdem wüssten viele Deutsche nicht, was sich in den Moscheen abspiele. Deshalb sei der “Tag der offenen Moschee “ sehr wichtig. “Moscheen gehören nicht in den Hinterhof, sondern müssen sichtbar sein”, verlangte Schneider. Zudem forderte der Integrationsminister von der künftigen Bundesregierung einen “Neuanfang mit den Muslimen”. Ein neuer Dialog müsse aufgebaut werden.

NRW-Umweltminister Remmel kritisierte die Verschwendung von Lebensmitteln. Dies habe nichts mit Respekt gegenüber Gott zu tun. Im Umgang mit Lebensmitteln müsse eine neue Kultur entwickelt werden. Das Alhambra in Spanien sei ein Beispiel dafür, wie schöne Bauwerke zwei unterschieldliche Kulturen verinigen könnten. “Lassen Sie uns ein neues Alhambra errichten”, appelierte Remmel. Das Alhambra, eine bedeutende Stadtburg auf dem Sabikah-Hügel im spanischen Granada, gilt als eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst.

Umweltminister Remmel hält eine Rede in einer Moschee.

“Verschwendet kein Wasser…”

Am “Tag der offenen Moschee” gab es auch einen Führungswechsel im Koordinationsrat der Muslime. Dr. Bekir Alboğa, Dialogbeauftragter der DITIB, übernahm von Aiman Mazyek, dem Vorsitzenden des “Zentralrats der Muslime Deutschland”, den Posten des Sprechers des KRM. Das Amt wechselt in einem halbjährlichen Turnus. Auf der Veranstaltung betonte Alboğa vor den Gästen, dass der Umweltschutz im Islam hohe Priorität habe. Er trug Hadithe des Propheten Mohammad vor, in denen er die Relevanz des Umweltschutzes hervorhebt: “Verschwendet kein Wasser, sogar wenn ihr Wudu (Gebetswaschung) am Ufer eines großen, schnellfließenden Flusses macht.”

Beim “Tag der offenen Moscheen” wurden in mehr als 1.000 Moscheen Führungen, Besichtigungen, Vorträge und Begegnungsmöglichkeiten angeboten. Veranstaltet wird der Tag von den vier größten islamischen Religionsgemeinschaften DITIB, dem Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ), dem Zentralrat der Muslime (ZdM) und dem Islamrat. Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) übernimmt seit 2007 die Schirmherrschaft. In den vergangenen Jahren wurden Themen wie „Moscheen – Brücken für eine gemeinsame Zukunft“ (2007), „Moscheen – Orte der Besinnung und des Feierns“ (2008), „Moscheen – Ein fester Teil der Gesellschaft. 60 Jahre Bundesrepublik und ihre Muslime“ (2009), „Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben“ (2010), „Muhammad – Prophet der Barmherzigkeit“ (2011) und „Islamische Kunst und Kultur“ (2012) behandelt.