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Kultur/Religion

Rize (53): ‚Mıhlama‘, türkischer Tee und wunderschöne Almen

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Kennzeichnend für Rize ist vor allem der Tee. Doch aufgrund ihrer geografischen Lage ist die Stadt auch für Touristen interessant. Man kann hier schwimmen, aber auch Ski fahren. Und noch einiges anderes mehr. (Foto: cihan)

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Was wäre die Türkei ohne Tee? Und wenn man schon in den Genuss kommt, warum nicht direkt den besten Tee der Türkei trinken? Dieser hat sogar etwas mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan gemeinsam: sie haben beide ihre Wurzeln in Rize.

Rize ist eine Provinz mit 324.152 Einwohnern. Sie liegt im Nordosten der Türke am Schwarzen Meer. Viele werden die Stadt wahrscheinlich aufgrund des Filmes „Bal-Honig”, der bei der Berlinale im Jahr 2010 den Preis gewann, kennen. Der Film des Regisseuren Semih Kaplanoğlu handelt von einem kleinen Jungen, der mit seinen Eltern in den Bergen im Nordosten der Türkei lebt. Sein Vater ist Imker, der sich in eine andere Gebirgsregion begibt, um seinen Bienenstöcke aufzubauen. Als dieser nicht mehr zurückkehrt, macht sich der kleine Junge auf die Suche nach seinem Vater.

Die Stadt zeichnet sich durch ihre eigenen Traditionen aus. Typische Instrumente der Stadt sind „Tulum”, eine Sackpfeife und die „Kemençe” zwei gestrichene Kastenhalslauten. Der Volkstanz „Horon” enthält Elemente des griechischen und persischen Tanzstils. Besonders beliebte Souvenirs sind handgestrickte Wollstrümpfe und Schals, ebenso wie Seidentücher. Obwohl die türkische Küche im allgemeinen viele Delikatessen aufweist, so unterscheiden sich die einzelnen Städte dennoch durch ihre ganz eigenen Spezialitäten. Im Fall von Rize ist es ein Maisbrot, „Mıhlama” und „Kuymak” (eine aus Butter und Käse gemischte Spezialität), die mit Brot verzehrt werden kann, Reis mit Hamsi (eine Art Sardelle), Braten und Pide, Weißkohlrollen, „Laz Böreği” (süßes Gebäck aus Blätterteig). Und was wäre Rize natürlich ohne den köstlichen Tee und den berühmten Honig?

Es ist der perfekte Ort für alle Arten von Touristen. Rize bietet nämlich Strandurlaub, einen abenteuerlichen Aufenthalt in den Bergen sowie zahlreiche Kulturstätten. Es wäre doch spanndend den Skiurlaub einmal woanders zu verbringen, wieso also nicht in Rize? Und wenn dies nicht Ihr Fall sein sollte, schauen Sie sich doch einmal folgende Sehenswürdigkeiten an.

Rize Kalesi (Burg von Rize)

Die Rize Kalesi befindet sich in der Innenstadt und ist das historisch älteste Bauwerk der Stadt. Sie wurde um 550 n.Chr. zum Schutz gegen die Perser gebaut. In dieser Burg befindet sich außerdem noch eine gut erhaltene Kanone. Die wunderschönen Gärten in der Burg sind ein geeigneter Treffpunkt für Familie und Freunde. Genießen Sie Ihren Tee während Sie von hier aus die volle Pracht der Stadt erblicken können.

Rize Kalesi turizme açılacak

Çaykur Teemuseum und botanischer Teegarten

Über die Hälfte der Menschen, die in Rize leben, verdient ihren Lebensunterhalt durch den Teeanbau. Aufgrund der geeigneten Klimabedingungen wurde Rize mit einem jährlichen Anteil von fast 60 Prozent an der Gesamternte des Landes zum größten Teeanbaugebiet der Türkei. Im Winter bedeckt der Schnee die Pflanzen, wodurch Schädlinge und Keime von ihnen fern gehalten werden. Im Sommer herrschen sehr regnerische Tage vor, was ebenfalls den Pflanzen zugute kommt. Der Tee ist das, was sofort mit der Stadt in Verbindung gebracht wird. Daher entschied man sich ein Teemuseum zu eröffnen. Es befindet sich im sog. Teegarten und ist besonders beliebt bei vielen Touristen. Es bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die ganze Stadt sowie auf die Teeplantagen. Laut den Mitarbeitern vor Ort werden täglich 150.000 Tonnen an trockenem Tee gewonnen. Es besteht die Möglichkeit verschiedene Teesorten wie Schwarzen oder Grünen Tee zu kosten und zu kaufen. Zudem wird man hier von dem Duft verschiedenster Blumen empfangen.

Cay yapragi

Anzer Yaylası (Anzer Alm)

Anzer Yaylası liegt im Dorf Balliköy und bedeutet „Honigdorf”. Neben der Almwirtschaft, die hier betrieben wird, dient der Ort auch als Erholungsgebiet. Der Honig, den man in Anzer erhält, ist nicht nur in der Türkei einzigartig, sondern weltweit. Er ist vor allem wegen seiner gesundheitlichen Wirkung beliebt. In Anzer kümmern sich die Dorfbewohner um die Bienenhaltung und die Tierhaltung und produzieren daraus Milchprodukte wie Käse und Butter. Außerdem ist der Ort für seine Pflanzen begannt. Man kann von April an bis zum Anfang des Winters nach Anzer fahren. Es bestehen Übernachtungsmöglichkeiten in einzigartigen Dorfhäusern und in den Lokalen und den kleinen Restaurants werden einem lokale Spezialitäten serviert. Besonders einladend ist der Ort für Wanderer, die neun verschiedene Kraterseen entdecken können oder Menschen, die von dem Stadtgetümmel fliehen wollen und ruhige Tage verbringen möchten. Anzer ist auch bekannt für sein rötliches Wasser, das heilsame Kräfte haben soll.

Anzer Yaylası (dha)

Atatürk Museum

Das Atatürk Museum wurde 1984 in Rize gegründet. Im September 1924 begab sich Atatürk für einige Monate auf eine Reise, es waren seine bekannten „Herbst-Reisen”. Während dieser Reise besuchte er die Schwarzmeer-Provinz. Auf dem Weg dorthin kam er am 17. September 1924 mit seiner Frau und einigen Abgeordneten in Rize an. Er wurde von den Einwohnern mit Freude empfangen. Das Mehmet Mataraci Haus, in dem er einen Tag in Rize verbrachte, wurde später von dem Eigentümer Mehmet Mataraci an seinen Neffen Osman Mataraci weitergegeben. Zum 100-jährigen Gedenktag Atatürks, spendete Osman Mataraci dieses Haus an die Behörden in Rize, um es als Atatürk Museum zu verwenden. 1984 baute das Kulturministerium in Rize es in ein Museum um und öffnete es für Besucher. Ein Teil dieses Hauses wird als Kulturzentrum genutzt. Dort kann man unter anderem Fotos von Atatürk und seinen Begleitern sehen sowie Artikel, die er selbst verfasst hat.

Atatürk Museum (dha)