Connect with us

Politik

Türkei öffnet Grenze für kurdische Flüchtlinge, IS rückt weiter vor

Spread the love

Syrien: Angesichts des Vormarsches der IS-Kämpfer in der Region Kobane hat die Türkei nun zahlreichen Flüchtlingen an ihrer Grenze die Einreise erlaubt. Der IS rückt unterdessen weiter vor. (Foto: cihan)

Published

on

Syrien: Angesichts des Vormarsches der IS-Kämpfer in der Region Kobane hat die Türkei nun zahlreichen Flüchtlingen an ihrer Grenze die Einreise erlaubt. Der IS rückt unterdessen weiter vor. (cihan)
Spread the love

Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ startete zu Beginn dieser Woche eine Offensive in der Region um die nordsyrische Stadt Ayn al-Arab. Angesichts des Vormarsches der IS-Kämpfer in der hauptsächlich von Kurden bewohnten Region, die im Kurdischen Kobane heißt, hat die Türkei nun zahlreichen Flüchtlingen an ihrer Grenze die Einreise erlaubt.

In einer Live-Übertragung des Senders CNN-Türk war zu sehen, wie Frauen, Kinder und Männer am Freitag zu Fuß mit wenigen Habseligkeiten die Grenze in der Region Suruç passierten. CNN-Türk berichtete, der Übertritt sei von der türkischen Seite genehmigt worden. Zuvor war es an der Grenze zu Tumulten gekommen. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie türkische Sicherheitskräfte Tränengas und Wasserwerfer einsetzten.

Tausende Menschen hatten nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Doğan seit Donnerstag an der Grenze ausgeharrt. Sie waren aus Angst vor Massakern der anrückenden Extremisten geflohen. Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu hatte am Donnerstagabend Medienberichten zufolge gesagt, die Türkei werde den Flüchtlingen auf der syrischen Seite der Grenze helfen. In der Türkei halten sich nach Regierungsangaben bereits 1,2 Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien auf.

IS hat bereits 24 kurdische Dörfer eingenommen

Die als PKK nahe geltenden kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG kontrollieren bislang die strategisch wichtige Grenzstadt Ayn al-Arab. Auf ersten Videoaufnahmen aus dem Kampfgebiet war jedoch zu sehen, dass die YPG-Kämpfer den anscheinend in Panzern vorrückenden IS-Einheiten waffentechnisch unterlegen sind. Der IS setzte bereits in der Vergangenheit militärische Ausrüstung und schwere Waffen, die seine Kämpfer von der syrischen oder irakischen Armee erbeutete, gegen die syrischen Kurden ein. Nachdem der militärische Druck auf die syrischen Kurden im Juli 2014 massiv gestiegen war, führte die YPG in den von ihr kontrollierten Gebieten die Wehrpflicht ein. Auch die PKK entsendete Kämpfer nach Syrien, um die IS-Offensive zu stoppen.

Unterdessen hat der IS seine Offensive auf die Region Kobane ausgeweitet und drei weitere vor allem von Kurden bewohnte Dörfer erobert. Die Orte liegen westlich der Stadt Ayn al-Arab an der Grenze zur Türkei, wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag berichtete. Insgesamt hat der IS damit inzwischen mindestens 24 vor allem von Kurden bewohnte Dörfer eingenommen. (dpa/dtj)