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Politik

YPG: „Haben Grabmal gemeinsam mit der türkischen Armee evakuiert“

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Um das Grabmal des Süleyman Şah zu evakuieren, das über längere Zeit von der Terrormiliz IS belagert wurde, wirkten YPG und türkische Armee zusammen. Auch die FSA soll in die Aktion involviert gewesen sein.

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Mittlerweile werden nähere Details über den Grenzübertritt der türkischen Streitkräfte zum Zwecke der Evakuierung des Süleyman-Şah-Grabmals bekannt. In den letzten zwei Tagen rückten Verbände der kurdischen YPG/YPJ zusammen mit ihren Verbündeten der Freien Syrischen Armee (Shams al-Shamal and Jabhat al-Akrad) auf die strategisch wichtige „Qarah Qawzaq“-Brücke vor. Die Brücke lag nur wenige Meter vom Schrein des Süleyman Şah entfernt und kann über eine Nebenbrücke, die von der „Qarah Qawzaq“-Brücke abgeht, erreicht werden.

Die Aktion des türkischen Militärs scheint eng mit den dort kämpfenden FSA-Verbänden koordiniert gewesen zu sein. Kurz nach der Eroberung des Ostteils der Brücke durch die Einheiten der FSA/YPG rückte die türkische Militär-Kolonne über den Mürşitpınar-Grenzübergang und durch die von der YPG kontrollierte Stadt Kobani nach Syrien vor und erreichte den Schrein Davutoğlu zufolge um 00:30 Uhr Ortszeit. Um 04:45 Uhr brach die Militär-Kolonne wieder in Richtung Türkei auf. Der türkische Ministerpräsident teilte am Morgen mit, dass die gesamte Kolonne „bis auf eine kleine Gruppe“ gegen 06:00 Uhr Ortszeit die türkische Grenze erreichte.

Das Pressezentrum der kurdischen „Selbstverteidigungseinheiten“ (YPG) hat am Sonntagabend eine Erklärung zur Operation der türkischen Armee veröffentlicht, die zur Evakuierung türkischer Soldaten am Grabmal des Süleyman Şah und zur Umbettung der Gebeine des Großvaters von Osman I., dem Begründer des Osmanischen Reiches, führten.

Die Erklärung des YPG unterstrich, dass die Aktion, die mithilfe gepanzerter Fahrzeuge und Soldaten der türkischen Armee durchgeführt wurde, mit Wissen des YPG-Kommandos und unter Beteiligung der YPG-Einheiten aus der ehemals vom terroristischen IS belagerten nordsyrischen Grenzstadt Kobani stattgefunden hätte.

Karte Syrien

YPG hat Verantwortung für Gelingen der Aktion übernommen

„Im Zuge der Bewertung der Anfrage seitens des türkischen Staates und der Anforderung der Koalitionskräfte sahen wir kein Problem darin, die Operation zu genehmigen, deren Zweck primär ein humanitärer war“, hieß es in der Erklärung.

Dem Pressezentrum zufolge sei die Planung in einer viertägigen Debatte zwischen türkischen Offiziellen und Abgesandten des YPG-Kommandos in Kobani abgestimmt worden.

In der Erklärung hieß es weiter: „In diesem Kontext haben gepanzerte Fahrzeuge und eine bestimmte Anzahl an Soldaten, die zu den türkischen Streitkräften gehörten, den Grenzübergang Mürşitpınar gestern um 21 Uhr in den Bezirk Kobani überschritten. In Begleitung von YPG-Kräften erreichten die türkischen Streitkräfte über eine zuvor abgestimmte Route das Grabmal des Süleyman Shah. Unsere Einheiten haben in akkurater Weise ihre Pflichten erfüllt, nachdem sie die Verantwortung für die Verbringung und Begleitung der türkischen Soldaten innerhalb einer von unseren Kräften kontrollierten Region übernommen hatten.“

Grabmal soll 100 Meter von der Grenze entfernt wiedererrichtet werden

Die Operation, an der die YPG-Einheiten aktiv teilnahmen, sei erfolgreich abgeschlossen worden, hieß es darüber hinaus in der Stellungnahme.

Nun würden die Flaggen des türkischen Staates und der YPG im Dorf Ashme, wohin das Grabmal Süleyman Şahs nun wiedererrichtet werden soll.

Das Grabmal wurde aus dem Dorf Karakozak am Ufer des Euphrat entfernt, wo es sich phasenweise unter einer Blockade durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) befunden hatte. Kurdische Einheiten hatten vor zehn Tagen die Terroristen vertreiben können. Nachdem die türkischen Streitkräfte und die YPG es geschafft hatten, die Überreste Süleyman Şahs und weitere wertvolle Artefakte in die Türkei zu bringen, soll das Grabmal nun auf einer Anhöhe im Dorf Ashme, das sich in der Kurdenregion Nordsyriens befindet, wieder aufgebaut werden. Die neue Grabstätte wird nur 100 Meter von der türkisch-syrischen Grenze entfernt sein.

Im Dorfzentrum lächelt „Apo“ von den Wänden

Die türkischen Einheiten haben bereits mit der Errichtung der neuen Gedenkstätte begonnen. Eine türkische Fahne weht bereits an der Stätte, die derzeit mit Stacheldraht eingefriedet ist.

Auf der anderen Seite wehen Fahnen der YPG und YPJ vom höchsten Gebäude des Dorfzentrums, das sich 20 bis 30 Kilometer vom neuen Grabmal entfernt befindet, und auch ein Bild des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan ist im Dorfzentrum angebracht, wo YPG und YPJ ihr Hauptquartier hatten.

Die Kurdenstreitkräfte haben eine militärische Beobachtungsstation auf dem „Hügel des Märtyrers Hogir“ eingerichtet, der es ihnen erlaubt, die gesamte Umgebung inklusive des Grabmals im Auge zu behalten.