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17. August 1999: Als in der Türkei die Zeit stehenblieb

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Heute vor 16 Jahren erlebte die Türkei eine der schwersten Erdbebenkatastrophen ihrer Geschichte.

Rund um das am Marmara-Meer kamen in der Nacht vom 16. auf den 17. August 1999 um 03:02 Ortszeit 17.480 Menschen ums Leben. In den Tagen danach erhöhte sich die Zahl der Opfer auf 18.438. Fast 50.000 Menschen wurden verletzt. Hunderttausende verloren ihr Obdach. Wochenlang schliefen die Menschen aus Angst vor Nachbeben draußen unter freiem Himmel.

Die meisten Todesopfer gab es in Kocaeli (auch: Izmit) zu beklagen. Das Erdbeben hatte eine Stärke von 7,6 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag in Gölcük (Provinz Kocaeli).

In der Nacht fand in Gölcük eine Gedenkveranstaltung statt.

„Nicht Erdbeben töten, sondern Häuser“

Daran nahm auch der für Wissenschaft, Industrie und Technologien zuständige Minister Fikri Işık teil. Er sagte, dass alle Schäden des Bebens mittlerweile behoben seien, der Schmerz aber weiter tief in den Menschen sitze. „Diese schrecklichen Momente sind immer noch gegenwärtig. Erdbeben sind leider Gottes nicht zu verhindern, doch wir können Maßnahmen treffen, um die Auswirkungen zu lindern. Wir dürfen nicht vergessen: Nicht Erdbeben töten, sondern Häuser, die nicht sicher genug dafür gebaut sind.“

Trotz zahlreicher Gerichtsprozesse kam es im Zusammenhang mit dem tödlichen Beben kaum zu Strafverfolgen wegen Baupfusch oder anderen Vernachlässigungen. Von 2100 Prozessen endeten 1800 ohne einen Schuldspruch. Weitere Prozesse endeten 2007 wegen Verjährung.