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Panorama

Ägypten lässt Grenzstadt zum Gazastreifen abreißen

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Ägypten lässt die Grenzstadt Rafah abreißen. Die Menschen im Gazastreifen erhalten damit in Zukunft keine Waren mehr durch die Tunnel.

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Seit dem letzten Gaza-Krieg bleibt die Situation der Palästinenser in dem kleinen Landstrich weiter besorgniserregend. Ein weiter Teil der Infrastruktur und Häuser wurde durch den israelischen Beschuss zerstört. Der Wiederaufbau kommt angesichts der andauernden Blockade nur schleppend voran. Die Schmuggeltunnel nach Ägypten sind nicht nur praktisch der einzige Kontakt zur Außenwelt, es kommen auch wichtige Güter in das Palästinensergebiet, darunter auch Maschinen und Lebensmittel. Das könnte in Zukunft unmöglich werden.

Ägypten richtet ein Kilometer breite Pufferzone zum Gazastreifen ein

Der neue ägyptische Machthaber Abd al-Fattah al-Sisi will jetzt rund 2.000 Gebäude am Grenzort Rafah zerstören lassen. Die 30.000 Einwohner sollen in andere Landesteile umgesiedelt werden, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Ma’an News Agency. „Die neue Stadt Rafah wird mit neuen Wohnvierteln errichtet, die zur Natur und den Traditionen der Menschen in Rafah passt“, sagt Abd al-Fattah Harhour, Gouverneur des nördlichen Sinai. Schon bei einer Pressekonferenz am 7. Januar erklärte Harhour, dass durch die Zerstörung Rafahs eine Pufferzone errichtet werden solle. Die Pufferzone soll damit von 500 Metern Breite auf einen Kilometer ausgebaut werden. Die ägyptische Regierung hat inzwischen Experten in das Gebiet geschickt, um mit der Planung zu beginnen.

Nachdem in der ersten Phase am 7. Januar bereits 2.000 Einwohner „evakuiert“ und ihre Häuser zerstört wurden, begann die zweite Phase nur zwei Tage später am 9. Januar. In dieser solle die Pufferzone eine Länge von 14 Kilometern erreichen.

Gazastreifen: Vier Menschen kommen durch Erfrierung um

Zudem kämpfen die Menschen im Gazastreifen mit der Kälte. Am vergangenen Samstag sind ein zwei Monate altes Baby und ein junger Mann tot aufgefunden worden. Damit erhöht sich die Zahl der im Landstrich an Erfrierung Umgekommenen auf vier. Das Baby lebte mit ihrer Familie in einem Haus, das während des Gaza-Krieges im Sommer teilweise zerstört wurde. Während des Krieges wurde auch das einzige Elektrizitätswerk im Gazastreifen zerstört. Zudem herrscht Mangel an Brennstoff. Die Menschen können maximal nur mit sechs Stunden am Tag mit Elektrizität versorgt werden.

Nach Informationen der UN wurden 2014 in dem 51 Tage anhaltenden Krieg mit Israel 96. 000 Häuser vollständig zerstört oder beschädigt. 17.000 Menschen müssen seither in Schulen leben. Insgesamt gibt es dort 110.000 Obdachlose, die meisten von ihnen sind Kinder.