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Türkische Geiseln: Erdoğan setzt nicht auf Befreiung, sondern auf den Glauben der IS

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Irak: Erdoğan hat an den Glauben der Terrororganisation Islamischer Staat appelliert und die Freilassung türkischer Geiseln gefordert. (rtr)
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Einen Monat nach der Erstürmung des türkischen Konsulats in Mossul hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zur Freilassung der 49 Geiseln aufgerufen. Erdoğan appellierte dabei vor dem Hintergrund des für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadans an den Glauben der IS-Extremisten. Unter den Geiseln befinden sich auch Kinder.

„Wenn sie wirklich gläubig sein sollten, müssen sie unsere Brüder in deren Land zurückschicken“, sagte er am Mittwochabend in der zentralanatolischen Provinz Tokat nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu. „Das erwarten wir.“ Eine gewaltsame Befreiung der Geiseln hatte der Ministerpräsident zuvor ausgeschlossen.

Die in Syrien und in Teilen des Iraks aktive Terrorgruppe ist für äußerste Brutalität bekannt und veröffentlicht regelmäßig Videos, in denen Gefangene exekutiert, enthauptet und anschließend gekreuzigt werden.

 IS-Extremisten hatten das Konsulat in der nordirakischen Stadt am 11. Juni gestürmt und nach Angaben der Regierung in Ankara 49 Türken entführt, darunter den Generalkonsul. Die türkische Regierung war damals in die Kritik geraten, da sie die Situation in Mossul und den Vormarsch der IS falsch einschätzte und keine sofortige Evakuierung des Konsulats anordnete. Neben den im Konsulat als Geisel genommenen Personen hatte IS zuvor bereits 32 türkische Lastwagenfahrer in der Gegend verschleppt. Sie waren in der vergangenen Woche freigelassen worden und kehrten in die Türkei zurück. Der Ramadan dauert in der Türkei bis zum 27. Juli. (dpa/dtj)