Bildung & Forschung
Schweinfurt: Gesamter Jahrgang rasselt durchs Abi
Dass das Abitur eine schwere Hürde für einige Schüler darstellt, ist nicht zu bestreiten. In Schweinfurt fiel nun jedoch gleich der gesamte Jahrgang durch das Abitur. Das bayerische Kultusministerium sucht nach den Gründen. (Foto: epa)
Nach dem Scheitern eines kompletten Jahrgangs beim Fachabitur an einer bayerischen Privatschule nimmt das Kultusministerium die Bildungsqualität der Einrichtung unter die Lupe. Es sei offensichtlich, dass die Schüler nicht aus eigenem Verschulden durchgefallen seien, sagte der Sprecher des Ministeriums, Ludwig Unger, am Montag in München. „Es ist von einer schlechten Vorbereitung auszugehen.” Am Ende einer umfangreichen Analyse der Situation an der privaten Fachoberschule in Schweinfurt könnte gar die Genehmigung für die Schule aberkannt werden. Sämtliche 27 Schüler der Privatschule waren beim Fachabitur gescheitert.
Der Inhaber der Privatschule war am Montag nicht für eine persönliche Stellungnahme zu erreichen. Er wolle zunächst die Ergebnisse abwarten, ließ er ausrichten. Der „Mainpost“ hatte er zuvor gesagt, dass er die Verantwortung für die Situation übernehme. Er hätte es demnach verstanden, wenn „acht, neun, zehn oder sogar die Hälfte” gescheitert wären, aber mit diesem Debakel sei nicht zu rechnen gewesen.
Die Private Fachoberschule Schweinfurt war 2011 gegründet worden. Medienberichten zufolge machen Schüler und Eltern der Schule nun Vorwürfe. Sie zahlen pro Monat 140 Euro Schulgeld plus Anmeldegebühr. Die Abituraufgaben wie auch der Lehrplan werden zentral vom Kultusministerium für ganz Bayern gestellt.
Auch in Nordrhein-Westfalen gab es im Frühjahr bereits Streit um die Mathematik-Abiturprüfung. Abiturienten starteten daraufhin eine Initiative, um eine Nachschreibeklausur zu erwirken, scheiterten mit ihrem Vorhaben jedoch am Veto des NRW-Schulministeriums. (dpa/dtj)