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Politik

Syrische Rebellen: „Wir haben den Russen niemals getraut“

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Seit Freitag ist die Waffenruhe in Syrien in Kraft, nun scheint sie bedroht: Rebellengruppen haben Gespräche zu Friedensverhandlungen eingefroren. Sie werfen dem Regime vor, sich nicht an Vereinbarungen gehalten zu haben, und machen Russland dafür verantwortlich.

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Die Verstöße des syrischen Regimes gegen den Waffenstillstand seien Russland anzulasten, so syrische Rebellengruppen. „Wir haben die Waffenruhe von Anfang an unterstützt, aber wir wussten, dass Russland nicht in der Lage ist, sie durchzusetzen“, sagte der Sprecher der Miliz Nur al-Din al-Sinki, Jassir Jussif, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Verstöße seien vom syrischen Regime und iranischen Milizen begangen worden, die mit Moskau verbündet seien. „Wir haben den Russen niemals getraut“, erklärte Jussif.

Mehrere wichtige Rebellengruppen in Syrien hatten am Montagabend angekündigt, sämtliche Vorbereitungsgespräche über Friedensverhandlungen auf Eis zu legen. Als Grund führten sie Verstöße seitens der Regierungstruppen gegen die seit Freitag geltende Waffenruhe an. Zwölf Gruppen der Freien Syrischen Armee (FSA) veröffentlichten eine Erklärung, in der es heißt, sie hätten sich an den Waffenstillstand gehalten, nicht so jedoch das syrische Regime und dessen Verbündete.

Die Türkei und Russland hatten die Feuerpause ausgehandelt und traten als Garanten für deren Einhaltung ein. Terrorgruppen wie der selbsterkorene „Islamische Staat“ (IS) oder die Fatah-al-Scham-Front (ehemals Al-Nusra) waren von der Vereinbarung ausgeschlossen. Mitte Januar sollen in der kasachischen Hauptstadt Astana Friedensverhandlungen stattfinden, an der Vertreter der Rebellen sowie die syrische Regierung unter Präsident Baschar al-Assad teilnehmen sollen. Ab dem 8. Februar sind Gespräche unter UN-Aussicht in Genf angesetzt. Moskau unterstützt die syrische Regierung, Ankara die Rebellengruppen.

Aktivisten in Syrien hatten berichtet, die Feuerpause habe größtenteils gehalten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London jedoch sprach von mehreren Brüchen der Vereinbarung in vereinzelten Gebieten.

Die Rebellengruppen werfen der Armee vor, sich vor allem in der Region Wadi Barada nordwestlich der Hauptstadt Damaskus nicht an die Waffenruhe gehalten zu haben. In den vergangenen Tagen war es dort zu heftigen Kämpfen gekommen. Im Dezember hatten Regimegegner die Kontrolle über Wasserquellen übernommen, die mehrere Millionen Menschen in Damaskus mit Frischwasser versorgt.

Unter den Rebellengruppen sind nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle auch Kämpfer der Fatah-al-Scham-Front. Die oppositionellen Milizen in Wadi Barada erklärten hingegen, unter ihnen seien keine Extremisten, weder vom IS noch von der Fatah-al-Scham-Front. (dpa/dtj)