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Politik

Berlin: Tatverdacht erhärtet sich nicht – Polizei warnt

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Nach dem Anschlag vom Berliner Weihnachtsmarkt kommen erste Zweifel an der Täterschaft des Mannes auf, der am Tatort verhaftet worden war. In einer Pressekonferenz in Berlin am Dienstagnachmittag bestätigte Bürgermeister Müller, der Täter sei nicht sicher identifiziert.

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Von Carolina Drüten

Wie die Welt berichtete, war der festgenommene Mann wahrscheinlich nicht der Fahrer des Lastwagens, der am Montagabend in eine Menge auf einem Weihnachtsmarkt gerast ist und dabei 12 Menschen tötete. Dabei beruft sie sich auf Berliner Polizeikreise. Der Täter sei noch auf freiem Fuß, bewaffnet und könne weiteren Schaden anrichten.

Identität des Täters nicht geklärt

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag bestätigte der Bürgermeister Michael Müller, es sei nicht sicher, ob es sich bei dem Verdächtigen tatsächlich um den Fahrer handle: „Die Überprüfungen sind noch nicht beendet. Wir konnten nicht bestätigen, dass wir diese Person als Fahrer zuordnen können.“ Zurzeit stünden noch Untersuchungen aus, beispielsweise auf Schmauchspuren an den Händen des Tatverdächtigen. Der Festgenommene streitet die Vorwürfe ab.

Der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt kündigte indes an, die Polizeipräsenz in der Hauptstadt über die nächsten Tage und Wochen enorm zu erhöhen. Die Sicherheitslage habe sich seit dem Anschlag am Breitscheidplatz verändert. Daher sollen vor Märkten nun Barrieren aufgebaut werden, die verhindern können, dass Fahrzeuge unkontrolliert in Menschenmassen fahren.

Lob gab es für die gute Arbeit von Polizei und Feuerwehr am Abend des Anschlags. Bürgermeister Müller betonte die „professionelle und unaufgeregte Art“, mit der die Beamten vorgegangen seien. Auch die Bevölkerung habe sich vorbildlich verhalten – so hatten etwa Ärzte, die zufällig am Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche waren, ihre Hilfe bei der Versorgung der Verletzten angeboten.

Weihnachtsmärkte sollen heute geschlossen bleiben

Aus Pietätsgründen sollen heute alle Berliner Weihnachtsmärkte geschlossen bleiben. Dazu forderte Berlins Innensenator Andreas Geisel im Rahmen der Pressekonferenz auf.

Am Montagabend gegen 20 Uhr war ein Sattelschlepper auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz in Berlin gerast. Mindestens 12 Menschen starben, mehr als 50 wurden verletzt. Auf dem Beifahrersitz des LKW entdeckten die Polizisten einen Toten polnischer Herkunft, der erschossen worden war. Er sei aber nicht der Täter, heißt es. Die Ermittlungen zum Tathergang dauern an. Die Polizei bat die Bevölkerung um Hinweise, um den womöglich weiterhin flüchtigen Täter fassen zu können. Das der festgenommene Tatverdächtige die Tat derzeit abstreite, sei man derzeit besonders wachsam. „Seien Sie es bitte auch“, schrieb sie.

Update (20:02): Der gestern festgenommene Mann ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß. „Die durchgeführten kriminaltechnischen Untersuchungen konnten eine Anwesenheit des Beschuldigten während des Tatgeschehens im Führerhaus des Lkw bislang nicht belegen“, teilte der Generalbundesanwalt mit. Er wies zudem darauf hin, dass es keine „lückenlose Verfolgung“ des Lkw-Fahrers nach dem Anschlag durch Augenzeugen gegeben habe.