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Lahmacun und Künefe auf dem Weihnachtsmarkt: Warum eigentlich nicht?

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Weihnachten 2019 ist nun vorüber. Wenn in wenigen Stunden auch das Jahr 2019 von dannen zieht, wird die besinnliche Weihnachtsatmosphäre durch laute Böller, Knaller und Raketen an Silvester ersetzt. Doch so wie es mit dem Fastenmonat Ramadan ist, kommt auch die nächste Weihnachtstzeit im Handumdrehen wieder. Deshalb wollen wir als DTJ-Redaktion vorausschauen und eine nette Idee in die Runde werfen. Dazu blicken wir auf die diesjährigen Weihnachtsmärkte zurück.

Sie gehören zu den schönsten Seiten von Weihnachten. Wenn die Lichter am Abend brennen und die Menschen sich für eine heiße Waffel, einen leckeren Crêpe oder für Flammlachs auf dem Weihnachtsmarkt treffen, kümmert die kalte Luft keinen. Denn diese besondere Atmosphäre gibt einem eine wohltuende Ruhe und Wärme. Neben den bereits aufgezählten Gerichten haben Weihnachtsmärkte noch so einige andere Spezialitäten zu bieten. Reibekuchen etwa, oder gebrannte Mandeln und natürlich Spätzle mit Champignons sowie gegrilltes vom Rost. Alles unwiderstehlich lecker und sicherlich unverzichtbar auf den Weihnachtsmärkten.

Weihnachtsmarkt: Auch internationale Leckereien etabliert

Doch auch internationale Spezialitäten und Leckereien finden immer mehr Einzug. So gehören mittlerweile spanische Churros, amerikanische Beef-Burger und französischer Flammkuchen zum Standard auf vielen Weihnachtsmärkten. Eine eindeutige Bereicherung, wie wir finden. Doch jenseits dieser Gerichte sind wir auf Weihnachtsmärkten bislang auf keine türkische Spezialität gestoßen. Dabei ist die größte Gruppe von Einwohnern in Deutschland mit ausländischem Pass die türkische Community. Sogar ohne die eingebürgerten Türken leben laut Bundesinnenministerium knapp 1,5 Millionen Türken in Deutschland. Bei den Türken, die deutsche Staatsbürger sind (Doppelstaatsbürger und Türken mit der türkischen Staatsbürgerschaft zusammengezählt), kommt man nach unbestätigten Angaben auf ca. drei Millionen Personen. Außerdem ist die türkische Volksgruppe in der Gastronomie besonders stark vertreten. Und dennoch gibt es wenig bis nichts Türkisches auf deutschen Weihnachtsmärkten. Warum eigentlich?

Von Lahmacun, über Baklava zum Sahlep auf dem Weihnachtsmarkt

Deshalb wollen wir diesen Gedanken in die Welt setzen und gespannt abwarten, ob die Idee in der kommenden Weihnachtszeit möglicherweise keimt. Denn wir sind überzeugt, dass einige türkische Spezialitäten einen Platz auf den Weihnachtsmärkten verdienen. Hier unsere deutsch-türkische Weihnachtsauswahl:

Lahmacun. Besser (und auch fälschlich) bekannt als die türkische Pizza, kann sie einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, zudem so richtig sättigen und, wenn pikant, innerlich aufwärmen. Außerdem kann ein Lahmacun dem französischen Flammkuchen mal mindestens das Wasser reichen, wenn nicht sogar übertrumpfen. Für uns steht fest, dass Lahmacun in unterschiedlichen Variationen einen Platz auf dem Weihnachtsmarkt verdient. Beispielsweise mit Käse oder Pistazien verfeinert. Oder mit Salat und Tzatziki dressiert. Und unser Magen knurrt.

Lahmacun, Quelle: Shutterstock

Konkurrenz für jeden Burger und jede Wurst: Kokorec

Für Laien wird dieses Gericht womöglich aus der Entfernung wie ein Dönerspieß aussehen. Doch in Wahrheit ist es etwas ganz anderes. Die Rede ist natürlich vom sagenumwobenen Kokorec. Ein Kokorec besteht zwar aus den Innereien eines jungen Lammes. Doch Kokorec schmeckt nicht nach Innereien, sondern einfach nur unbeschreiblich lecker. Es gibt zahlreiche Menschen, die keine Innereien essen, aber bei Kokorec nicht Nein sagen. Wir glauben, dass dieses Gericht auch in Deutschland sehr viele Liebhaber gewinnen könnte.

Kokorec, Quelle: Shutterstock

Was für Ravioli? Mantı schmeckt viel besser!

Mantı. Auch bekannt als türkische Ravioli, ist dieses Gericht ein Musterbeispiel für perfekt integrierbare türkische Küche in Europa. Denn geschmacklich und von der Zubereitung her hat dieses türkische Gericht Verwandtschaft quer durch Europa. Es ähnelt der polnischen Pierogi, wie eingangs erwähnt, der italienischen Ravioli und sogar der fernöstlichen Gyoza, bzw. Mandu. Dabei hebt sich die türkische Mantı von der Konkurrenz ab, da sie mit Knoblauchjoghurt und einer pikanten Paprika-Tomatenmark Sauce zubereitet wird. Außerdem sind die gefüllten Mantı-Teigtaschen so fein, dass italienische Ravioli dagegen wie eine Holzfällermahlzeit wirken kann. Wir glauben, dass Mantı die Herzen der Weihnachtsmarktbesucher erobern könnte.

Manti, Quelle: Shutterstock

Lokma, Baklava und Künefe – Ho Ho Ho

Auch für den süßen Zahn kann die türkische Küche Exquisites bieten. Wir glauben, dass der derzeitige Hype um die Süßigkeit Lokma etwas überbewertet ist, doch auf dem Weihnachtsmarkt könnten die kleinen türkischen Zucker-Schoko-Bomben richtig einschlagen. Daneben finden wir, dass Baklava und insbesondere die heiße Künefe definitiv einen Platz an den Ständen der hiesigen Weihnachtsmärkte verdienen. Eine kleine Pfanne, auf Holzkohle oder einem Gasherd vorbereitet, darin hauchzarter Fadenteig mit heißem Sirup übergossen und Pistazien und Creme verziert. Jetzt die Augen schließen und diesen Gedanken langsam durch den Kopf gehen lassen. Seht ihr, wie richtig sich das doch anfühlt! Wir glauben, dass Künefe und Baklava garantiert auf den Weihnachtsmärkten einziehen müssen. Da kann jede Waffel eifersüchtig einpacken.

Künefe, Quelle: Shutterstock

Heißgetränk für Anspruchsvolle: Salep goes Weihnachtsmarkt

Was bietet die türkische Küche zu trinken an? Mocca und Schwarztee sind ja allgemein bekannt und tatsächlich würden diese beiden Heißgetränke jeden Weihnachtsmarkt bereichern. Doch wir wollen etwas absolut „Weihnachtliches“ vorschlagen: Salep. Bei diesem sagenumwobenen Getränk, das manchmal auch „Sahlep“ geschrieben wird handelt es sich um ein Heißgetränk, das aus Orchideenpulver hergestellt wird. Denn Salep ist in Wahrheit ein Mehl aus den Knollen der Orchideengattung Orchis. Diese Knollen enthalten ein stärkehaltiges Zucker. Vermischt mit Milch und entsprechend gekocht, wird es zu der reinsten Wohltat für die Seele. Es ist wärmend, angenehm und endlich mal was anderes als Latte Macchiato und heißer Schokolade. Alles viel zu eintönig. Da kann das türkische Salep eine grandiose Alternative sein.

Salep, Quelle: Shutterstock

Inspiriert? Dann schreibt uns eine Mail!

Vielleicht werden diese Ideen von einigen Visionären geteilt und einige der aufgezählten Spezialitäten finden wirklich Eingang in die weihnachtliche Atmosphäre. Wenn Du eine dieser Ideen aufschnappst und nächstes Jahr umsetzt, lass uns bitte teilhaben an diesem Projekt. Wir würden jede Entwicklung in diese Richtung gerne dokumentieren und begleiten. Schreibt uns einfach eine Mail an [email protected].