Panorama
Das anatolische Hollywood
Im letzten Jahr wurde die Türkei geradezu zu einem Eldorado der Filmindustrie. Ob Dokumentarfilmer oder Hollywood-Produzenten: Anatolien bietet für jeden Bedarf das Richtige. (Foto: aa)
Die Bemühungen der Türkei, ihre historischen und natürlichen Schönheiten der Welt zu präsentieren, haben sich bezahlt gemacht. Wie die Daten von 2012 zeigen, haben Produzenten aus 36 Ländern nicht weniger als 254 Kinofilme, Dokumentationen, Fernsehsendungen, Musikvideos und ähnliche Produktionen in Istanbul, Konya, Nevşehir, Antalya, Mardin, Ağrı, Diyarbakır und an zahlreichen anderen Orten in Anatolien gedreht.
Wer steht nun alles vor der Tür des Ministeriums für Kultur und Tourismus? Es waren namhafte Produzenten aus den USA, aus Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Armenien, Iran, Indien, Russland, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Nigeria und Holland.
Somit haben die Bestrebungen, die historischen und natürlichen Schönheiten der Türkei in der Welt bekannt zu machen, auf vielfache Weise Früchte getragen. Und diese sind nur einige davon. Das Ministerium, welches zunächst einmal zum Ziel hatte, auf die Türkei aufmerksam zu machen, hatte in weiterer Folge auch die nötigen Unterlagen zur Verfügung gestellt, die Projekte kurz geprüft, die Eignung der Stätte mit Blick auf den Inhalt der Aufnahme bewertet und danach den Produktionsunternehmen die nötigen Erlaubnisse gegeben.
Den kürzlich vom Ministerium veröffentlichten Daten zufolge bewarben sich Produzenten aus Großbritannien um 14 Drehgenehmigungen, Deutschland um 30, aus Frankreich kamen 26, aus den USA 19 und aus den Niederlanden 13 Bewerbungen. Außer diesen gab es noch Filmemacher aus 31 weiteren Ländern, die sich erfolgreich um eine Drehgenehmigung bemühten.
Die bekannteste Produktion war dabei der Großbritannien zuzuordnende Film „James Bond: Skyfall“. Ansonsten wurden von britischen Produzenten unter anderem auch Filme über das Leben von Sultan Kösen unter dem Titel „Der größte Mann der Welt“ und eine Reportage über Bond-Wagen aus 50 Jahren als Dokumentarfilm veröffentlicht. Des Weiteren haben Produzenten aus 36 Ländern Dokumentarfilme und Fernsehsendungen u.a. über die Türkische Küche, das Marmaray-Eisenbahnprojekt, historisch-touristische Stätten, Moscheen, Segelregatten, Seidenstraße, Zugreisen, Kamelkämpfe, Mode und vieles mehr gedreht.
Dass die Türkei eine hervorragende Inspiration für die Filmbranche geworden ist, wird nochmals durch die Beliebtheit von Themen unterstrichen, die in direkter Weise mit den Besonderheiten Anatoliens zu tun hatten.
Hier noch mal ein Überblick über die herausragenden Produktionen und wo sie gedreht wurden:
JAMES BOND SKYFALL – Kinofilm (Großbritannien): Istanbul, Adana, Muğla, Kayseri, Erzurum, Artvin
DER ISLAM, SUFISMUS UND RUMI – Dokumentarfilm (Frankreich): Istanbul, Konya
DER GRÖßTE MANN DER WELT – Dokumentarfilm (Großbritannien): Mardin, Diyarbakır
DAS 50. JAHR DER BOND-WAGEN – Dokumentarfilm (Großbritannien): Istanbul
DIE SIEBEN KIRCHEN IN DER BIBEL – Dokumentarfilm (USA): Istanbul, Izmir, Manisa, Denizli
DIE ANTIKEN GRIECHISCHEN STÄDTE, ORTHODOXEN KIRCHEN – Dokumentarfilm (Griechenland): Istanbul
DIE HEIMKEHR – Dokumentarfilm (Armenien): Istanbul
SÜLEYMAN DER PRÄCHTIGE – Dokumentarfilm (Frankreich): Istanbul
DIE TÜRKISCHE TULPE – Dokumentarfilm (Niederlande): Istanbul
DIE ROSE VON ISPARTA – Dokumentarfilm (Katar): Isparta
DIE SÜNDER – Kinofilm (Iran): Istanbul
DIE ARBEITEN DER WELT – Dokumentarfilm (Singapur): Istanbul, Kappadokien
AUßERHALB DER GRENZEN – Dokumentarfilm (Finnland): Istanbul, Kars, Hatay