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Wirtschaft

„Serial Entrepreneurs“ – die Seriengründer in der Start-Up-Szene

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Geschäftsmodelle: Der Entrepreneur ist ein Idealtyp gesamtwirtschaftlicher Innovationskraft. Serial Entrepreneurs (Seriengründer) gehen jedoch einen Schritt weiter und geben dem Gedanken vom Konzipieren und Umsetzen von Geschäftsideen eine völlig neue Dimension.

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Die schnelle Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen und der Aufbau von Arbeitsstrukturen, um immer wieder neue Unternehmen zu gründen, charakterisieren im Großen und Ganzen den Serial Entrepreneur. Zugleich markiert dieses Verhalten aber auch den Unterschied zum traditionellen Unternehmertum.

Ein Serial Entrepreneur interessiert sich weniger für das laufende Tagesgeschäft eines bereits florierenden Start-Ups als für die Ideenverwirklichung ganz am Anfang einer Gründung, die er mit kreativen und innovativen Geschäftsmodellen umsetzt und entwickelt.

Sobald das Unternehmen größer wird und die Komplexität der internen Strukturen zunimmt, fehlt dem Serial Entrepreneur, anders als dem klassischen Unternehmer, der Anreiz, in diesem Unternehmen weiterzuarbeiten. Schließlich mündet es in der Regel in den Verkauf des Unternehmens oder im besten Fall in die Übergabe des Tagesgeschäftes an einen Manager, beziehungsweise Unternehmer, um sich selbst wieder dem eigentlichen Interesse widmen zu können.

Anders als im Unternehmertum, das sich hauptsächlich der Verwaltung und – sobald die Möglichkeit sich ergab – eines Wachstums des Unternehmens verschrieb, geht es im Serial Entrepreneurship weit dynamischer zu. Hierbei dreht sich alles nur um die Frage, wie kann ich eine innovative Idee in ein profitables Geschäftsmodell packen.

Neue Technologien machen Gründungen einfacher denn je

Das alles geht heute so einfach, weil die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten für Firmengründer dank der vielen technologischen Weiterentwicklungen, die wir in den letzten Jahren erlebten, nie besser waren. Vor allem sind die Optionen, eine Firma zu gründen und zum Erfolg zu führen, günstig, einfach und schnell.

Daraus resultierend finden sich viele Geschäftsmodelle im Technologiebereich wieder. Sie unterliegen auch nicht mehr den herkömmlichen Maximen des klassischen Unternehmertums, sondern sympathisieren mit ganz neuen Wertevorstellungen.

Weniger die Produktion von neuen Gütern als die Erfindung geistiger, immaterieller Güter, die ein hohes Maß an Flexibilität erfordern, stehen Synonym für die moderne Wirtschaftsleistung eines Serial Entrepreneurs.

Wie geht der Serial Entrepreneur an die Sache heran?

Am Anfang steht selbstverständlich eine zündende Idee, doch das ist nicht immer ausreichend, wenn man mit dieser erfolgreich sein möchte. Für nahezu alle Serial Entrepreneurs gibt es vier elementare Aspekte, die es zu beachten gilt.

Die Fähigkeit, Innovationen – weniger technologischer Art als vermeintliche Neukombinationen aus bereits Vorhandenem – zu integrieren, ist hierbei essenziell. Sie ist ein Garant für lukrative Wertschöpfungen in der Volkswirtschaft, denn neuartige und funktionelle Geschäftsmodelle arbeiten oftmals auf bislang unbekannten Geschäftsfeldern oder in Nischen, wo der Profit oft noch sehr hoch sein kann.

So gehören Unternehmen mit hohem Innovationsgrad im globalen Vergleich zu den erfolgreichsten. Auch potentielle Stakeholder interessieren sich eher für funktionierende Geschäftsmodelle.

Außerdem sind gute Wachstumschancen im Serial Entrepreneurship mindestens genau so wichtig wie der Spezialisierungsgrad eines Start-Ups. Denn nur mit einer guten Skalierungsfähigkeit eines Unternehmens lässt sich schnelles Wachstum verbunden mit einer Wertsteigerung für einen eventuellen Verkauf generieren. Ziel ist es, in kürzester Zeit den größtmöglichen Gewinn aus einem Start-Up beim Verkauf einzustreichen.

Mit einer passgenauen Spezialisierung des Unternehmens lassen sich teure Ressourcen einsparen und trotzdem saftige Gewinne generieren. Die Konzentrierung auf konkrete Kundenbedürfnisse – Experten empfehlen bei Möglichkeit ein oder zwei spezifische – bringen viele Vorteile mit. Vor allem erleichtern der Spezialisierungsgrad oder die Konzentration auf Nischenbereiche die Expansion auf andere Märkte, ohne große Konkurrenz befürchten zu müssen.

Und wenn alles klappt, gilt es, dem Geschäftsmodell noch das passende Alleinstellungsmerkmal zu verabreichen, um Marktvorteil und Kundennutzen auch marketingwirksam zu determinieren.

Neue Start-Ups am Fließband

Serial Entrepreneurship gehört ganz klar zu der Gruppe der „Habitual Entrepreneurs“ (Mehrfachgründer). Doch im Gegensatz zur zweiten Untergruppe der „Habitual Entrepreneurs“ bzw. dem „Parallel Entrepreneur“ ist der „Serial Entrepreneur“ immer nur an einem Gründungsprojekt und nicht an mehreren gleichzeitig beteiligt.

Nach Abschluss des einen Projekts widmet sich der Serial Entrepreneur dann einem neuen Projekt. Hierbei ist es dann nicht mehr entscheidend, ob die Firma dann noch erfolgreich oder nicht erfolgreich arbeitet, wenn der Serial Entrepreneur diese abgegeben hat, da er sich hauptsächlich über seine Tätigkeit während des Gründungsprojekts definiert.

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von erfolgreichen Serial Entrepreneurs auch in Deutschland, zu den erfolgreichsten gehören Andreas von Bechtolsheim, Unternehmer und Investor, Mitgründer von Sun Microsystems und einer der ersten Investoren in Google, sowie die Samwer-Brüder. Sie betreiben zusammen die Beteiligungsgesellschaften Rocket Internet, European Founders Fund Management und Global Founders Capital.