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Bildung & Forschung

Einbrecher klauen Prüfungsaufgaben

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Besonders dreiste Einbrecher haben sich im brandenburgischen Oranienburg die Prüfungsaufgaben für den Mittelschulabschluss in den Fächern Mathematik und Englisch angeeignet. Es war der dritte Einbruch in der Schule in zwei Monaten. (Foto: dpa)

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Berlin: Besonders dreiste Einbrecher klauten beim mittlerweile dritten Einbruch in eine Gesamtschule in zwei Monaten diesmal auch Prüfungsaufgaben.
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Etwa 40 000 Schülerinnen und Schüler in Berlin und Brandenburg mussten bei ihrer Prüfung zum Mittleren Schulabschluss am Dienstag mit Ersatzaufgaben Vorlieb nehmen. Dies berichtet der RBB. Die ursprünglichen Aufgaben waren am Wochenende aus einer Schule in Oranienburg gestohlen worden.

Die Berliner Senatsverwaltung möchte nun Schadensersatzansprüche die betreffende Schule geltend machen. Allein in Berlin mussten infolge des Zwischenfalls 25 000 Aufgabenbögen aus den Bereichen Mathematik und Englisch neu gedruckt und verteilt werden, hieß es seitens der Bildungsverwaltung.

In Berlin sollen insgesamt 33 000 Schüler betroffen gewesen sein, in Brandenburg 10 000 an 180 Schulen. Die Bildungsbehörden in Berlin und Brandenburg konnten aber nach eigenen Angaben die Prüfungsfragen rechtzeitig austauschen – Verzögerungen des Prüfungsbeginns wurden nicht bekannt.

Ob die Einbrecher in Oranienburg gezielt nach den Prüfungsaufgaben gesucht haben, ist bislang unklar. Es war nicht das erste Mal, dass die Gesamtschule zum Ziel von Kriminellen wurde. Drei Mal sei die Einrichtung im Laufe der letzten zwei Monate von ungebetenen nächtlichen Gästen heimgesucht worden. Bis dato waren Bargeld und Wertgegenstände gestohlen worden.

Diesmal auch Vandalismus

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde nach Polizeiangaben auch das Büro verwüstet, des weiteren Laptops und Beamer gestohlen und eben auch die Aufgaben für die für Dienstag und Donnerstag geplanten Prüfungen in den Fächern Mathematik und Englisch mitgenommen.

Die Schulaufsicht prüfe nun, ob die Schule die vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten habe. Diese beharrt darauf, die Sicherheitssituation infolge der kürzlichen Einbrüche verbessert zu haben. So habe man die Installation eines Stahlschranks veranlasst und verschließbare Büroschränke benutzt.

Künftig wollen die Schulbehörden ihre Prüfungsauslieferungspraxis überdenken. Bis dato war in Berlin erst am Prüfungstag selbst ausgeliefert worden, Brandenburg hatte die Aufgaben bedingt durch seine Situation als Flächenland bereits Tage zuvor erhalten. Die Ersatzaufgaben wurden nun teilweise elektronisch übermittelt – ein Verfahren, das allerdings wiederum andere dreiste Diebe auf den Plan locken könnte.

In Berlin waren 2008 Matheprüfungs-Aufgaben des Mittleren Schulabschluss entwendet worden und in Umlauf geraten. Der Diebstahl war allerdings erst nach Prüfungen ans Licht gekommen, so dass die Tests wiederholt werden mussten. Nach dem Vorfall waren die Sicherheitsvorkehrungen zur Aufbewahrung von Prüfungsaufgaben in Berlin verschärft worden.