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„extra 3“ legt nach – Türkei schildert ihre Sicht der Lage

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Das NDR-Satiremagazin „extra 3“ hat im Fernduell mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan noch einmal kräftig nachgelegt. Das umstrittene Video, gegen das die türkische Regierung Sturm lief, gab es am Mittwochabend noch einmal zu sehen. „Vielleicht hat Erdoğan den Beitrag nicht verstanden?“, meinte Moderator Christian Ehring. „Deswegen gibt es ihn jetzt noch mal mit türkischen Untertiteln!“

Ehring machte sich weiter über den Präsidenten lustig. Erdoğan gucke offenbar „extra 3“, zahle aber keine Gebühren. Andererseits: „Wenn er Kritik hören will, muss er „extra 3“ sehen. Will er keine Kritik, sollte er besser die Bundeskanzlerin treffen.“

Der Satire-Beitrag war am 17. März erstmals zu sehen und wurde auf YouTube mittlerweile rund drei Millionen Mal angeklickt. Zur Musik von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ legte das Satiremagazin dem Staatschef Textzeilen wie „Ein Journalist, der irgendwas verfasst, was Erdoğan nicht passt, ist morgen schon im Knast“ in den Mund.

DTZ: „Kurden hasst er wie die Pest“ das eigentliche Problem

Wie das regierungsnahe deutschsprachige Portal Deutsch Türkische Zeitung (DTZ News) berichtet, gehe es der türkischen Regierung gar nicht um die Satire an sich, sondern um die Zeile „Kurden hasst er wie die Pest“. Dies sei keine Satire mehr, sondern grenze an Volksverhetzung. Es sei hinlänglich bekannt, wie Medien in Europa den Anti-Terrorkampf der Türkei als „Kampf gegen die eigene kurdischstämmige Bevölkerung“ verkauften, zitiert das Portal einen Mitarbeiter im türkischen Außenministerium.

Dieses hatte den deutschen Botschafter in Ankara wegen des Videos einbestellt.

Letztlich plädierte Ehring für Deeskalation im „extra-3“-türkischen Konflikt. Denn man müsse Erdoğan dafür dankbar sein, dass die Zusammenarbeit mit ihm hervorragend geklappt habe: „extra 3“ wählte ihn aus diesem Grund auch zum Mitarbeiter des Monats.