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Diyarbakır: Ausländische Journalistin wegen PKK-Propaganda angeklagt

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Einer in der südosttürkischen Kurdenhochburg Diyarbakır lebenden niederländischen Journalistin drohen bis zu fünf Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft werfe Frederike Geerdink vor, Propaganda für die verbotene PKK verbreitet zu haben, berichteten türkische Medien am Dienstag. Die Journalistin soll zum Beispiel PKK-freundliche Botschaften über soziale Netzwerke geteilt haben. Geerdink teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, der Prozess solle am 8. April in Diyarbakır beginnen.

Im Januar war Geerdink wegen des Vorwurfs der Terror-Propaganda in Diyarbakir verhört worden. Die Journalistin lebt und arbeitet seit mehr als sieben Jahren in der Türkei. Sie schreibt nach eigenen Angaben unter anderem über die kurdische Minderheit im Land.

Eines der Themen, dessen Geerdink sich angenommen hatte, war der Tod von 34 kurdischen Dorfbewohnern am 28. Dezember 2011 nahe der Grenzstadt Uludere, über den sie ein Buch verfasst hatte. Die 34 Menschen waren bei einem Luftangriff ums Leben gekommen, als sie Güter über die nordirakisch-türkisch Grenze geschmuggelt hatten. Man habe sie irrtümlich für PKK-Kämpfer gehalten, hieß es damals seitens der Behörden.

Im Dezember waren zahlreiche türkische Journalisten und andere angebliche Regierungsgegner festgenommen worden. Die EU hatte das als „unvereinbar mit der Freiheit der Medien“ kritisiert. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hatte dies hingegen empört zurückgewiesen. Erdoğan erklärte kürzlich, in keinem anderen Land sei die Presse so frei wie in der Türkei. (dpa/dtj)