Connect with us

Panorama

Belgien: Polizeiwachen und jüdische Schulen in Brüssel bleiben geschlossen

Spread the love

Belgien hat seine Terrorwarnstufe auf das zweithöchste Niveau angehoben. Zudem bleiben heute die jüdischen Schulen und viele Polizeiwachen in der Hauptstadt Brüssel geschlossen. Auch in Berlin gab es Anti-Terror-Einsätze. (Foto: dpa)

Published

on

Spread the love

Nach dem Terrorangriff auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris sind die europäischen Sicherheitsbehörden wachsamer. Belgien hat seine Terrorwarnstufe auf das zweithöchste Niveau erhöht. Zuvor hatte es einen großen Anti-Terror-Einsatz mit zwei Toten gegeben. Die Ermittler sprachen von einer Terrorzelle; einige ihrer Mitglieder sollen aus dem Syrienkrieg heimgekehrt sein. Die Regierung möchte jetzt weitere Sicherheitsmaßnahmen beschließen.

Anschläge auf Polizei und Justiz geplant

Wie der belgische Radiosender RTBF berichtet, will die Regierung die Telefon-Überwachung von Verdächtigen ausweiten. Der Polizeieinsatz vom Abend basierte auf abgehörten Telefonaten von Terrorverdächtigen, so RTBF. Sie hätten vor allem Anschläge auf die Polizei und Justiz geplant. Gegen die Radikalisierung plant Belgien auch Projekte in Gefängnissen und die Kontrolle sozialer Netzwerke. Das Thema stand bereits vor der Polizeiaktion auf der Agenda, erhielt nun aber neue Brisanz.

Viele Polizeiwachen in der Hauptstadt Brüssel und anderen Städten waren am heutigen Freitag aus Sicherheitsgründen nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich, meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga. Polizisten seien angewiesen worden, nicht mehr alleine auf Streife zu gehen. Jüdische Schulen in Brüssel und Antwerpen mussten am Freitag ebenfalls geschlossen bleiben. Erst im Mai vergangenen Jahres hatte ein Extremist bei einem Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel vier Menschen getötet.

Terrorrazzien gab es auch in  Deutschland:

Die Berliner Polizei hatte in den Morgenstunden zwei Männer festgenommen. Sie sollen eine Extremistengruppe angeführt und finanziert haben. Einer der beiden in Berlin festgenommenen Terrorverdächtigen soll unmittelbar vor der Ausreise nach Syrien gestanden haben.

250 Polizisten nehmen an Razzien in Berlin teil

Beamte des Landeskriminalamts Niedersachsen hatten zuvor am Donnerstagabend einen 26 Jahre alten Terrorverdächtigen in Wolfsburg festgenommen. Der Mann soll sich der Terrormiliz IS angeschlossen haben, wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mitteilte. Am Dienstag wurde der 55-Jährige Irfan D. am Flughafen Düsseldorf verhaftet. Er soll Geldbeschaffer für eine usbekische Extremistenorganisation gewirkt haben. Am Montagabend stürmte ein Spezialkommando die Wohnung von Gabriel K. im Kölner Stadtteil Brück. Am Samstag hatten Sicherheitskräfte im nordrheinwestfälischen Dinslaken den 24-Jährigen Nils D. festgenommen. Auch er hatte sich ein Jahr lang in Syrien aufgehalten und sich der ebenfalls der Terrormiliz IS angeschlossen haben.

Die jüngsten Verhaftungen in Berlin sollen in keinem Zusammenhang zu den Attentaten in Frankreich gestanden haben.  Von 6.00 bis 10.00 Uhr durchsuchten am Freitagmorgen rund 250 Polizisten elf Wohnungen in Berlin, vor allem in den Stadtteilen Wedding und Moabit. (dtj/dpa)