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Geschichte

Deutscher „Paşa“ half bei der Verteidigung der Dardanellen

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In der Türkei wird heute der erfolgreichen Abwehr des Angriffs der alliierten Streitkräfte auf die Meerenge der Dardanellen gedacht. Auch für die deutsch-türkischen Beziehungen stellten die Ereignisse von damals eine Besonderheit dar. (Foto: aa)

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Zum Schutz der Türkei hat die Bundesregierung als NATO-Partner dort deutsche Patriot-Abwehrraketen stationiert. Es ist nicht das erste Mal, dass deutsche Truppen türkischen Boden verteidigen. Vor knapp 100 Jahren schickte Berlin Soldaten und Kriegsgerät an den Bosporus. Damals wurde das mit dem deutschen Kaiserreich durch eine Waffenbruderschaft verbundene Osmanische Reich zum Austragungsort des Ersten Weltkriegs.

So war es unter anderem der deutsche General Liman von Sanders, der 1915 die erfolgreiche Abwehr der Landungsversuche der Alliierten auf der Halbinsel Gallipoli befehligte. Von Sanders hatte den Oberbefehl über die zur Verteidigung der Dardanellen neu gebildete 5. Osmanische Armee auf der Halbinsel Gallipoli. Auf Grund seiner Verdienste wird der deutsche General und osmanische Marschall in der Türkei auch „Liman Paşa“ oder „Löwe von Gallipoli“ genannt.

Die Dardanellen wurden im Sommer 1914 mit deutscher Unterstützung befestigt und am 27. September wurden die Meerengen offiziell für internationale Schifffahrt gesperrt. Ziel war es, nachdem die kaiserlich-deutsche Marine bereits die Ostsee blockiert hatte, Russland endgültig den Seeweg nach Westeuropa zu versperren. Am 12. November 1914 erklärte die osmanische Regierung England, Frankreich und Russland den Krieg.

Am 18. März 1915 konnte der Schiffsangriff der Alliierten abgewehrt werden

Britische und französische Kriegsschiffe griffen ab dem 19. Februar 1915 türkische Befestigungen auf den Dardanellen an und drohten die Meerenge in Richtung Istanbul zu durchbrechen. Am 18. März konnten die türkischen Streitkräfte jedoch viele der angreifenden Schiffe versenken oder beschädigen und so die Wucht des alliierten Angriffs stoppen. Einen Heldenstatus erlangte an diesem Tag Seyit Ali Onbaşı, der der Legende nach mangels technischer Hilfsmittel mit den bloßen Händen ein 275 kg-Geschoss zur Kanone trug. Mit diesem Geschoss wurde schließlich ein französisches Kriegsschiff versenkt.

Nach den erfolglosen Seeangriffen in den ersten Monaten des Jahres 1915 entschieden sich die Alliierten dazu, Landstreitkräfte zur Zerstörung der türkischen Artilleriestellungen auf den Dardanellen einzusetzen. Die Landung der Alliierten Streitkräfte an den Küsten der Halbinsel begann am 25. April 1915. In den mehrere Monate andauernden Kämpfen und zahlreichen Schlachten kamen Hunderttausende Soldaten beider Seiten ums Leben. Auch deutsche U-Boote beteiligten sich an den Kämpfen.

Mitte November begannen die Streitkräfte der Alliierten damit, ihre Soldaten zu evakuieren, da keine wichtigen strategischen Punkte im Kampfgebiet erobert werden konnten. Die letzten britischen Einheiten verließen Gallipoli am 9. Januar 1916. Auch der spätere Gründer der modernen Türkei Mustafa Kemal Atatürk war als Offizier an den Kämpfen gegen die Alliierten maßgeblich beteiligt.

Die Schlacht von Gallipoli (Çanakkale Savaşı) forderte auf beiden Seiten schätzungsweise 250.000 Opfer. Die Geschehnisse haben im türkischen Nationalbewusstsein bis heute einen hohen Stellenwert.